Fast ein Viertel jeder Akku-Ladung bei Smartphones geht im Durchschnitt durch die Anzeige von Werbung in kostenlosen Apps verloren.
Kostenlose Apps sind einer der größten Stromfresser auf Smartphones. Diese erstaunliche Erkenntnis hat jetzt das Forschungsteam von Microsoft Research im Rahmen einer Studie zu Akkulaufzeiten und Verbrauchern in Zusammenarbeit mit der Universität Berkeley herausgefunden. Demnach verbrauchen kostenlose Apps mit integrierten Werbeschaltungen durchschnittlich rund 23 Prozent der sowieso meist eng begrenzten Akkulaufzeit der Internetzentralen für die Hosentasche. Rechnet man zusätzlich noch die Energie heraus, die für den Grundbetrieb des Telefons notwendig ist, stehen die werbefinanzierten Apps sogar noch weitaus schlechter da. Bis zu 65 Prozent der für die Kommunikation und Nutzung zur Verfügung stehenden Energie werden dann durch Banner und Einblendungen verschwendet. Insofern zeigt sich deutlich, dass kostenlos nicht immer auch billig und praktisch ist.
Hintergrund für den enormen Energiehunger der Gratis-Apps mit Werbung ist laut der Studie meist das automatische Nachladen neuer Anzeigen-Banner und -Motive. Durch deren übliche Aktualisierungszeiträume zwischen 12 und 120 Sekunden kann der Energiesparmodus oft entweder gar nicht aktiviert werden, oder er wird sofort wieder deaktiviert. Denn nach jedem Nachladen einer neuen Werbeanzeige ist die Datenverbindung noch für weitere knapp 30 Sekunden, die so genannte »tail time« aktiv. Diese ständige Aktivität treibt den Energieverbrauch enorm in die Höhe. Eine einfache Möglichkeit, diese Stromfresser auszubremsen ist damit der Einsatz von Popup-Blockern. Andererseits machen es diese Werbe-Bremsen den Entwicklern auf Dauer unmöglich, ihre Software kostenlos anzubieten. Zumindest bei längerer Abwesenheit vom Stromnetz wäre ihr Einsatz damit allerdings eine probate Möglichkeit, die Akkulaufzeit zu verlängern.