Gegen den Willen der Gründer

WhatsApp führt Werbung ein

2. August 2018, 17:27 Uhr | Peter Tischer
© oatawa - Fotolia

Die Gründer von WhatsApp hatten sich stets gegen Werbung in der Messenger-App ausgesprochen. Nachdem sie den Facebook-Konzern verlassen haben, soll nun doch Werbung kommen. Immerhin bleiben die Chats werbefrei.

WhatsApp wird vom kommenden Jahr an in seiner App Werbung schalten. Das kündigte WhatsApp-Geschäftsführer (COO) Matt Idema in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an. Die Anzeigen sollen aber nicht in den privaten WhatsApp-Chats erscheinen, sondern im »Status«-Bereich geschaltet werden. Mit dem Format hatte WhatsApp auf den Erfolg von Snapchat reagiert: Mit »WhatsApp Status« kann man Texte, Fotos, Videos und animierte GIFs teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Das Feature wird derzeit von rund 450 Millionen Menschen genutzt.

Die Whatsapp-Gründer Jan Koum und Brian Acton hatten sich in der Vergangenheit immer wieder gegen einen Finanzierung des Dienstes durch Werbung ausgesprochen. Sie haben aber den Facebook-Konzern verlassen, zu dem WhatsApp gehört. Die WhatsApp-Nutzer sollen selbst einstellen können, ob sie Werbung sehen wollen oder nicht.

Die geplanten Werbeeinnahmen sollen dazu beitragen, WhatsApp aus der Verlustzone zu bringen. Gleichzeitig kündigte Idema an, mit einer Kooperation mit größeren Unternehmen Einnahmen erzielen zu wollen. WhatsApp wird dazu künftig größeren Firmen ermöglichen, über den Kurzmitteilungsdienst im großen Stil direkt mit Kunden zu kommunizieren.

Zu den ersten Unternehmen, die den neuen Dienst »WhatsApp Business API« in Anspruch nehmen, gehören die Fluggesellschaften KLM und Singapore Airlines, das Online-Reiseportal Booking.com, die Einkaufsplattform Wish sowie der Fahrdienstleister Uber. Online-Händler können über die Schnittstelle beispielsweise die Kunden in Echtzeit über den Verlauf der Paketzustellung informieren.


  1. WhatsApp führt Werbung ein
  2. Anwender müssen zustimmen

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