Moderne Fahrzeuge sammeln immer mehr Daten, dies wird bei autonomen Autos noch massiv zunehmen. Darunter sind auch viele sicherheitsrelevante Informationen. Wer aber soll darauf Zugriff haben? Die TÜV-Organisationen haben einen Vorschlag.
Es ist ein heikles Thema: Was passiert künftig mit sensiblen Daten zum Beispiel über Unfälle bei autonom fahrenden Autos? Prüfgesellschaften wie die TÜV-Organisationen und Dekra schlagen vor, einen unabhängigen Datentreuhänder aufzubauen. Ein hochgradig geschütztes »TrustCenter« im staatlichen Auftrag solle Prüfern einen direkten Zugang zu sicherheits- und umweltrelevanten Daten und Diagnosefunktionen in den Fahrzeugen ermöglichen.
Die Fahrzeugnutzer würden dabei die volle Hoheit über die Übermittlung und Verwendung ihrer Daten behalten, heißt es in einem am Donnerstag vorgelegten Papier der Prüforganisationen. Mit der Instanz eines Treuhänders würde verhindert werden, dass die Hersteller allein über den Zugriff zum Beispiel auf Unfalldaten moderner vernetzter Fahrzeuge entscheiden.
Das Auto wandle sich zu einem Smartphone auf Rädern, das permanent Daten generiere, sagte der Geschäftsführer des Verbandes der TÜV, Joachim Bühler, der Deutschen Presse-Agentur. »Zurzeit werden die Daten allein an den Hersteller übertragen. Wir wollen sicherstellen, dass der Zugriff auf die Daten des Fahrzeugnutzers neutral und datenschutzkonform erfolgt. Sicherheits- und umweltrelevante Daten sollten künftig auf einen neutralen Server geladen und dort für entsprechende Checks genutzt werden.«
Dabei gehe es zum Beispiel darum, ob die richtige Software für die Abgasreinigung aufgespielt sei oder ob die Bremsen einwandfrei funktionieren. »Es geht nicht um Daten über zu schnelles Fahren und es geht auch nicht um Bewegungsprofile. Der Autobesitzer muss der Nutzung der Daten zustimmen.«