Generative KI wird zum Game Changer

Vom Reden in die Umsetzung

18. März 2024, 11:45 Uhr | Autor: Thomas Kühlewein | Redaktion: Jörg Schröper
© AspctStyle/AdobeStock

Im vergangenen Jahr wurde bereits sehr viel über generative KI geredet und geschrieben. Der globale Fortune-500-Solutions-Integrators Insight hat in seinem aktuellen Trends-Report KI jedoch auch als einen der wichtigsten IT-Trends für 2024 definiert.

Dies hat einen Grund: Unternehmen werden in diesem Jahr die Integration und Nutzung von KI verstärken. Aber wie gelingen Implementierung und Nutzung in der Praxis?

Generative KI erleichtert und beschleunigt Analysen von Daten und liefert somit eine belastbarere Basis für Geschäftsentscheidungen. Sie kann die Produktivität der Mitarbeiter und gleichzeitig deren Zufriedenheit erhöhen. Laut einer Insight-Studie sind neun von zehn Führungskräfte davon überzeugt, dass die meisten Mitarbeiter von KI profitieren können – insbesondere, wenn sie den Wert von KI für ihre Arbeit verstehen und geeignete Strategien für ihren Einsatz kennen.

Durch die Nutzung der Technik lassen sich routinemäßige und mühsame Aufgaben rationalisieren, Rückstände effizient abbauen und lästige Aufgaben an die KI auslagern. Auf diese Weise können sich Beschäftige auf strategischere und bedeutungsvollere Tätigkeiten konzentrieren. Dies wirkt sich positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus.

Braucht es eine Strategie? Die Grundlagen

Eine klare, auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnittene Strategie sowie eindeutig definierte Anwendungsfälle für den Einsatz von KI sind entscheidend für den Erfolg der Einführung und Nutzung der Technik. Dabei ist es nicht nötig, sofort sämtliche Unternehmensabläufe einzubeziehen. Unternehmen können klein anfangen und KI nutzen, um nicht unternehmenskritische Prozesse schnell produktiver zu gestalten. Dies schafft die Gelegenheit, die Technik zu verstehen, Erfahrungen zu sammeln, die Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu erhöhen und Vertrauen in Künstliche Intelligenz aufzubauen. Danach kann der Einsatz sukzessive ausgeweitet werden.

Wie implementieren? Die Herausforderung

Die Insight-Studie zeigt: Trotz einer offenen, oder sogar begeisterten Haltung der Befragten zu KI gibt es Bedenken. Bevor Unternehmen mit dem Einsatz generativer KI beginnen, sollten sie sich des potenziellen Risikos bewusst sein und wissen, wie sie Sicherheits- und Rechtsrisiken sowie ethische Bedenken verringern können. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer (49 Prozent) äußert Sorge hinsichtlich der Sicherheit von Daten. Unternehmen müssen entsprechende Lösungen und interne Richtlinien zur Nutzung generativer KI einführen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Entwicklung eines ethischen Regelwerks, das jeder Mitarbeiter versteht und befolgt. Dieses Regelwerk sollte die Vorgaben für die Faktenüberprüfung, die Verwendung von Informationen und die Art der Daten, die in die generative KI-Abfrage eingegeben werden können, enthalten. Damit ist sichergestellt, dass generative KI auf ethische und Compliance-konforme Weise genutzt wird.

Aus Sicht der IT gilt es, drei wesentliche Bereiche als Voraussetzung für später qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse der KI abzudecken: erstens eine durchdachte „Zero-Trust-Sicherheitspolitik“, zweitens ein effektives Management von Endpoints und Apps sowie drittens eine einheitliche und optimiert hinterlegte Datenbasis. Diese ist ausschlaggebend dafür, auf welche Informationen je nach Person die KI bei Abfragen zugreifen darf. Somit ist gewährleistet, dass nicht jeder Mitarbeiter durch KI-Abfragen beispielsweise an sensible Daten herankommt. Wer im Vorfeld seine Hausaufgaben macht, wird später eine hohe Qualität und Relevanz von Abfrage-Ergebnissen erreichen.

Zu guter Letzt ist ein kontinuierlicher Adoption- und Change-Management-Ansatz für Mitarbeiter immens wichtig, da diese fortlaufend mit der neuen Technik arbeiten und mit dieser möglichst zeitnah, optimiert und vollumfänglich umgehen können sollen. Ein kontinuierlicher Ansatz ist dabei unabdingbar, da die Gesellschaft im Bereich der KI über die nächsten Jahre fortlaufende Erneuerungen und Verbesserungen erwarten kann.

Ganz generell gilt: Die Einführung und Nutzung von KI ist kein Projekt, sondern ein Prozess, der stetig an sich ändernde Bedingungen und Geschäftsanforderungen sowie neue Technik angepasst werden muss. Gelingt dies, ist generative KI für viele Unternehmen ein echter Game Changer. 

Thomas Kühlewein ist Managing Director bei Insight in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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