Eine aktuelle Umfrage aus Großbritannien kommt zu einem bedenklichen Ergebnis, was die Achtung des digitalen Eigentums unter Jugendlichen betrifft: Ein Viertel gab darin zu, bereits mehrfach Accounts von Freunden, Schule und Firmen gehackt zu haben, 20 Prozent von ihnen sogar aus monetären Gründen.
Das unter Erwachsenen weit verbreitete Vorurteil eines fehlenden Datenschutz- und Unrechtbewusstseins unter den jungen »digital natives« im Internet gewinnt zunehmend an Nährboden: Nicht nur, dass es einigen von ihnen offenbar schwer fällt, geistiges Eigentum anderer zu achten und für dessen Nutzung sogar einen angemessenen Beitrag zu bezahlen. Auch die eigenen Freunde sind vor der »im Netz gehört alles jedem – außer meins«-Einstellung nicht gefeit, wie jetzt eine Studie im Auftrag des britischen Sicherheitsanbieters Tufin Technologies unter englischen Jugendlichen eindrucksvoll zeigt:
Mehr als ein Viertel der über eintausend befragten Teenager gab darin zu, sich bereits mehrfach unberechtigt in Web-Accounts ihrer Freunde gehackt zu haben. Dementsprechend sehen auch nur 78 Prozent der Befragten zumindest eine Art moralisches Problem darin, sich heimlich einen solchen Zugang zu verschaffen. »Lediglich 53 Prozent der Befragten glauben, dass die unberechtigte Nutzung eines fremden Accounts illegal ist. Das zeigt deutlich, dass es einen echten Bedarf an Aufklärung unter den Jugendlichen gibt, um ihnen einerseits die möglichen Konsequenzen aufzuzeigen und ihnen dabei gleichzeitig ein Gefühl für die Notwendigkeit zur ordentlichen Absicherung der eigenen Accounts zu vermitteln. Hacking ist illegal und falsch und wir müssen dafür sorgen, dass dies auch jedem bewusst wird.«, fordert Stuart Hyde, President der britischen »Society for the Policing of Cyberspace«.
Immerhin geht die Ablehnung des digitalen Einbruchs unter Freunden bei etwas über zwei Dritteln von ihnen so weit, dass sie ihn als »uncool« ächten. Ähnlich geht sogar den Hackern selbst, wenn ihre eigenen Zugänge im Web angegriffen werden: Ein Drittel zeigte sich gar nicht »amused« darüber, dass auch der eigene Account bereits einmal gekapert wurde.