Star N9500 mit Hintertür für Kriminelle

Billig-Smartphone mit Trojaner ab Werk

17. Juni 2014, 12:48 Uhr | Stefan Adelmann
Das N9500 beherbergt eine gefährliche Malware (Foto: G Data)

G Data hat in einem chinesischen Smartphone eine gefährliche Malware entdeckt, die schon vom Hersteller integriert worden sein soll.

Das in China hergestellte Smartphone »Star N9500« weist zumindest optisch einige Gemeinsamkeiten mit dem Galaxy S4 von Samsung auf. Das Innenleben des Klonhandys hält im Gegensatz zum hochwertigen Vorbild aber eine spionierende Gefahr bereit. Wie die Security-Experten von G Data herausfanden, befindet sich schon ab Werk ein Trojaner auf dem N9500. Die Deinstallation der Malware soll nicht möglich sein, da sie in der Firmware des Geräts verankert ist.

Der Trojaner »Android.Trojan.Uupay.D« ist für den Nutzer quasi unsichtbar. Er ist als Google Play-Dienst getarnt und löscht alle Hinweise darauf, dass er Daten an Dritte sendet. Zusätzlich verhindert er Sicherheitsupdates, die ihm gefährlich werden könnten. »Lediglich in den laufenden Prozessen des Smartphones können Anwender eine App mit dem Icon des Google Play Stores sehen, ansonsten maskiert sich die Anwendung«, berichtet Christian Geschkat, Product Manager Mobile Solutions bei G Data.

Sicher ist, dass der Trojaner Daten versendet. Wohin diese gehen ist allerdings unklar. »Die abgegriffenen Daten werden an einen anonymen Server in China geschickt«, so Geschkat. »Wer die Daten schlussendlich erhält und verwendet, lässt sich nicht nachvollziehen.« Für den Nutzer soll der Trojaner eine erhebliche Gefahr darstellen, da mit ihm weitreichender Missbrauch möglich ist: »Ortung, Abhören & Aufzeichnen, Einkäufe, Bank-Betrug wie mTan-Diebstahl oder Versand von Premium-SMS.«

Besonders der günstige Preis soll laut G Data Käufer in die Falle locken. Das gut ausgestattete Smartphone soll zwischen 130 und 165 Euro kosten und mit umfangreichen Zubehör wie einem zweiten Akku, einer optionalen Schale und einem KFZ-Ladegerät geliefert werden. »Besonders günstige Angebote im Internet, die verlockend klingen, sollten Käufer generell stutzig machen. Niemand hat etwas zu verschenken«, sagt Geschkat.

Die Internet Security von G Data für Android soll den Schädling mittlerweile erkennen und listen. ISt das eigene Gerät infiziert , rät das Unternehmen zur sofortigen Kontaktierung des entsprechenden Verkäufers.


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