Eine aktuelle Studie des Innenministeriums und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor zunehmendem Online-Identitätsdiebstahl und -missbrauch. Neben Online-Banking-Daten werden immer öfter auch Zugangsdaten für E-Mail-Accounts, Packstationen, Handelsplattformen und soziale Netzwerke gephisht.
Eine jetzt veröffentlichte gemeinsame Studie des Bundesministeriums des Innern (BMI) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt den deutschen Internetnutzern ein schlechtes Zeugnis bezüglich ihres Bewusstseins für die Sicherheit der eigenen Daten aus: Während die Zahl der Cyberangriffe stetig steigt und die Hintermänner immer perfidere und besser auf die Opfer abgestimmte Methoden einsetzen, lässt bei den Nutzern gleichzeitig die Wachsamkeit nach.
Damit wird es für Cyberkriminellen immer leichter, neben Banking-Daten immer häufiger auch weitere Zugangsdaten, beispielsweise für Email-Accounts oder Handelsplattformen, Servicedienste (z.B. Packstationen), und soziale Netzwerke mit Phishing, Trojanern und anderen Angriffstechniken zu ergaunern. Damit setzt sich laut der Studie eine gefährliche Entwicklung fort, die auch schon zu Anfang des Jahres vom Zertifikatsspezialisten VeriSign kritisiert worden war:
In dessen Fraud Barometer, einer von YouGov durchgeführten Onlineumfrage, hatte sich gezeigt, dass zwar die absolute Anzahl der Internetnutzer, die Opfer von Onlinebetrug geworden sind, in Deutschland zwischen Januar 2009 und März 2010 stabil geblieben ist. Allerdings wurde aus den Ergebnissen gleichzeitig auch deutlich, dass die Kriminellen dabei immer treffender nur die »lohnenden Fische« an den Online-Haken bekamen. So stieg die durchschnittliche Schadenssumme der Opfer des Online-Identitätsbetrugs in dieser kurzen Zeit von 179 € auf 183 € pro Person.