Security

Deutschland ist Europameister - im Cybercrime

3. Mai 2012, 12:20 Uhr | Lars Bube
Zumindest im Cybercrime ist Deutschland derzeit Europameister. (Quelle: Symantec)

Aus keinem europäischen Land kommen derzeit mehr Cyberangriffe als aus der Bundesrepublik Deutschland. Selbst die einst weltweit mit Abstand führenden russischen Cyberkriminellen können hier inzwischen nicht mehr mithalten.

Deutschland ist Europameister! Was im Fußball derzeit noch frommer Wunsch für ein Sommermärchen 2012 ist, haben die hiesigen Cybergangster bereits erreicht. Laut des aktuellen »Security Threat Report« von Symantec kamen in den letzten Monaten aus keinem europäischen Land mehr oder auch nur ansatzweise ähnlich viele böswillige Cyberaktivitäten wie aus Deutschland. Auch in Einzeldisziplinen wie »Phishing«, »webbasierte Angriffe und Netzwerkattacken«, oder auch »Zahl der in Botnetze integrierten Rechner« liegt die Bundesrepublik stets mindestens auf dem zweiten Rang. Doch nicht nur in Deutschland ist Cybercrime eine absolute Boom-Branche. Weltweit stieg die Zahl der Angriffe laut dem Symantec-Report um über 80 Prozent auf insgesamt mehr als 5,5 Milliarden registrierte Vorfälle an. Dabei zählten die Sicherheitsexperten über 400 Millionen einzelne Viren und Schadcodes, die zum Einsatz kamen.

Besonders drastisch ist der Anstieg im Mobilfunkbereich: Alleine 3600 neue Schadcode-Varianten wurden hier entdeckt und sprechen dafür, dass auch der Schutz des Smartphones samt all seiner sensiblen Daten keine rein optionale Möglichkeit mehr ist. Nicht nur, dass die tragbaren Telefoncomputer vom Inhalt her immer interessanter werden, mit ihrer zunehmenden Verbreitung lohnen sich auch Angriffe auf einzelne Sicherheitslücken in den großen Systemen zunehmend. Und deren Zahl wächst mit der Komplexität: In den vergangenen zwölf Monaten wurden fast doppelt so viele Sicherheitslücken in mobilen Betriebssystemen bekannt, wie noch im Vorjahr. Ziel der meisten Cyberangriffe auf Smartphones war es, Daten zu sammeln, Inhalte zu übermitteln und die Anwender zu tracken.

Neben den Privatpersonen betrifft das Thema mobile Sicherheit zunehmend auch Unternehmen. Indem sich das Konzept des »Bring your own Device« (BYOD) in der Wirtschaftswelt durchsetzt, tragen die Mitarbeiter die Risiken und Probleme mobiler Angriffe auf ihren Geräten auch mit in das Unternehmen. Für die IT-Verantwortlichen bedeutet dies, dass sie ihre Sicherheitsstrategien überdenken und diesen neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn auch die Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden können, welche Wichtigkeit der mobile Datenschutz in Zeiten des mobilen Zugriffs auf Business-Lösungen und –Daten für Smartphones und Tablet-PCs hat. Immerhin gehen inzwischen bereits mehr Datenverluste auf gestohlene oder verlorene Smartphones zurück, als auf externe Angriffe.


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  2. Mittelstand im Visier der Angreifer

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