E-Mail-Security-Appliances

Elektronische Post säubern

12. Oktober 2007, 6:44 Uhr | Markus Reuter

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Aufgesplitteter Markt mit Potenzial

Das ist insofern weniger überraschend, als dass die Mail-Appliance tatsächlich die gleichen Engines benutzt, die auch in Anti- Malware-Lösungen für den Desktop oder den Fileserver eingesetzt werden. Mit dem wichtigen Unterschied, dass die Hersteller ihren Appliances einen speziell entwickelten Message-Transfer- Agent (MTA) mitgeben. Dieser ist auf Leistung hin entwickelt und leitet eine Nachricht mal sequenziell, mal parallel — je nach Lösung — an die verschiedenen Analyse-Engines auf der Appliance weiter. Dadurch kann eine solche Box weitaus mehr E-Mails verarbeiten als es ein dezidierter Mail-Server je könnte.

Inzwischen bauen mehr als ein Dutzend Hersteller solche Lösungen. Der Markt ist grob in zwei Lager aufgeteilt: Auf der einen Seite stehen Anbieter wie Barracuda oder Ironport, die selbst keine Anti-Malware-Engine entwickelten. Sie haben einen eigenen MTA geschrieben und in funktionalen Bereichen, die sie selbst nicht abdecken, Lösungen von Partnern auf die eigene Appliance gebracht. Diese oft auf Signaturen basierenden fremden Engines stützen sie mit eigenen Zusatzdiensten, beispielsweise einer Reputationsdatenbank oder Quarantänefiltern für verdächtige Nachrichten.

Auf der anderen Seite steht die größere Gruppe, bestehend aus den Anti-Malware-Anbietern wie F-Secure, McAfee, Sophos, Symantec oder Trend Micro. Sie haben die Engines und Dienste aus ihrem eigenen Portfolio auf die Appliance portiert und ebenfalls in ein einheitliches Management gegossen.

Der IDC-Studie »Custom Market Sizing Anti-Spam, Clustering and Availability Software« zufolge ist Symantec mit elf Prozent Anteil Marktführer in Deutschland. Aber das Segment ist extrem aufgesplittet, wie der Bericht vom Oktober dieses Jahres weiter zeigt. So teilen die Top 10 nur 24 Prozent des Marktes untereinander auf. Das erwartete Volumen jedenfalls ist verlockend. So wurden 2006 67 Millionen Euro umgesetzt, dieses Jahr sollen es 13 Prozent mehr werden, also etwa 78 Millionen. Bis 2011 erwartet IDC, dass sich die Investitionen auf 117 Millionen fast verdoppeln.

Bei der Abgrenzung der Lösungen voneinander, greifen die Hersteller gern auf Argumente aus dem Antivirus- oder Firewall-Bereich zurück. Die Erkennungsrate interessiere den Kunden und auch das Management der Lösung im Alltag. »Beides wird von Kunden evaluiert«, erklärt Michael Scheffler, Geschäftsführer von Clearswift. Wobei die Hersteller ihren Resellern mit Demo-Geräten helfen, die der Partner bis zu 30 Tagen im Monitoring-Modus beim Kunden laufen lässt. »Der Sales-Cycle ist hier kurz«, sagt Volker Zinser, Sales Spezialist und Account-Manager bei Symantec.


  1. Elektronische Post säubern
  2. Aufgesplitteter Markt mit Potenzial
  3. Alleinstellungsmerkmal durch Zusatzfunktionen

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