Die Zahl der registrierten Datenschutzpannen in Deutschland ist erstmals seit mehreren Jahren gesunken, 2010 wurden fast ein Viertel weniger Datenschutzvorfälle beobachtet, als noch im Rekordjahr davor. Dennoch gab es auch wieder einige haarsträubende Datenverluste, etwa beim Fußballverein Werder Bremen und der Drogeriekette Schlecker.
Entspannung an der Datenschutz-Front: Kaum ist die Krise überwunden, lässt auch die akute Gefährdung von Unternehmensdaten wieder leicht nach. Im Jahr 2010 sank die vom Projekt Datenschutz registrierte Zahl an offiziell gemeldeten Datenverlusten und ähnlichen Vorfällen im Vergleich zum Rekordjahr 2009 um rund 27 Prozent auf 62 entsprechende Vorfälle. Die 2008 in München von PR-Com gestartete Initiative zählt dabei alle offiziell bekannt werdenden Datenpannen, Lecks, Missbrauchsfälle oder Eingriffe in die informationelle Selbstbestimmung in Deutschland.
Obwohl damit erstmals ein Rückgang der Vorfälle zu verzeichnen war, ist das Ergebnis jedoch alles andere als beruhigend für IT-Verantwortliche und Datenschützer: Denn der relative Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus einem sehr starken Anstieg der Datenpannen im ersten Halbjahr 2009. Danach pendelte sich die Zahl der Vorfälle relativ stabil auf den aktuellen Durchschnittswert von etwa fünf Meldungen pro Monat ein.
»Nach der exorbitanten Steigerung des Datenmissbrauchs in den letzten Monaten des Jahres 2009 - von September bis Dezember hatten sich die Zahlen vervierfacht - hat sich die Lage 2010 wohl beruhigt«, erläutert PR-COM-Geschäftsführer Alain Blaes. »Fünf Vorfälle pro Monat scheinen sich als traurige Normalität herauszukristallisieren - und wir müssen weiterhin von einer beträchtlichen Dunkelziffer ausgehen. Wir sehen für 2010 also eine Entspannung, aber keinen Anlass zur Entwarnung.«