Maik Höhne von NetApp im CRN-Interview

»Es empfiehlt sich, auf Anbieter mit Rechenzentrum in Deutschland zu setzen«

2. Dezember 2015, 10:09 Uhr | Daniel Dubsky
Maik Höhne, Director Channel Sales Germany bei NetApp

Mit CRN spricht Maik Höhne, Director Channel Sales Germany bei NetApp, über die Auswirkungen des Safe Harbor-Urteils des EuGH. Außerdem erläutert er, warum Cloud Storage Gateways das Beste aus zwei Welten bieten und wie man dafür sorgt, dass die Cloud nicht zur Daten-Einbahnstraße wird.

CRN: Herr Höhne, welche Rolle spielt die Cloud mittlerweile in den Backup-Strategien von Unternehmen?

Maik Höhne: Die Cloud ist heute ein wichtiger Faktor für viele IT-Verantwortliche geworden, um die ständig wachsenden Datenmengen noch effizient und agil verarbeiten zu können. Werden Daten komplett oder teilweise in die Cloud ausgelagert, spart dies zusätzliche Investitionskosten für Storage-Kapazitäten im Backup-Umfeld. Der Cloud-Speicher ist sehr flexibel und nach Bedarf buchbar und wird auch von Dienstleistern angeboten, die ihr Rechenzentrum in Deutschland betreiben. Daher nutzen immer mehr CIOs die flexiblen Ressourcen aus der Cloud.

Ganz generell zeigt sich, dass diese Technologie in Deutschland angekommen ist. In der Studie »Cloud-Monitor 2015« von KPMG und Bitkom vermelden die Analysten, dass bereits 44 Prozent der deutschen Unternehmen IT-Leistungen aus der Cloud beziehen. Weitere 24 Prozent planen oder diskutieren noch über den Einsatz. Dabei sind die gemachten Erfahrungen durchweg positiv, wie bis zu 78 Prozent der Befragten aussagen.

CRN: Kann die Sicherung in der Cloud ein lokales Backup ersetzen?

Höhne: Ja, aber: Wer nur auf die Cloud als einzigen Backup-Speicher setzt, sollte einige Rahmenbedingungen beachten. So müssen sich beispielsweise die Restore-Zeiten nach einem Datenverlust, und damit verbunden ein eventueller Produktionsausfall, in einem Rahmen bewegen, den das operative Geschäft verkraften kann. Wer auf herkömmlichen Weg Backups in die Cloud speichern würde, müsste im ungünstigsten Fall mehrere Delta-Sicherungen einspielen. Je nach Internet-Anbindung und Datenmenge könnte dies Stunden bis Tage dauern und schmerzhafte finanzielle Verluste nach sich ziehen.

Ein weitgehend automatisiertes Cloud-Backup ohne größere Umbauten der IT-Infrastruktur gelingt sehr einfach auf Basis von Cloud Storage Gateways. Diese sind als physische Appliance oder virtuelle Maschine verfügbar und übernehmen den Datentransfer der eigenen Backup-Umgebung mit Cloud-Providern. Ein Beispiel hierfür ist »AltaVault« von NetApp. Da die letzten Kopien der Backup-Daten noch bei dem Anwender vor Ort im Cache von AltaVault verbleiben, ist jederzeit ein schneller Restore möglich. So erhalten Kunden das Beste aus zwei Welten.

CRN: Welche Daten und Systeme eignen sich besonders für eine Sicherung in der Cloud?

Höhne: Unternehmen können generell alle Daten in die Cloud sichern. Doch auch hier gilt es auf die richtigen Rahmenbedingungen zu achten, wie zum Beispiel eine ausreichend schnelle Datenverbindung in die Cloud, wenn es um den Transfer größter Datenmengen geht. Insbesondere ist das bei der initialen Sicherung wichtig. Darüber hinaus sind Compliance und Datenschutz zu beachten. Nachdem das Safe Harbor-Abkommen vom EuGH gekippt wurde, empfiehlt es sich, auf Service-Provider mit Cloud-Rechenzentren in Deutschland zu setzen. Beispielsweise bieten NetApp-Partner mit Backup-as-a-Service einen Dienst an, der ausschließlich mit Cloud-Ressourcen mit Standort in Deutschland arbeitet.

Im Zusammenhang mit SQL-Datenbanken machen Cloud-Backup-Speicher ebenfalls Sinn, wenn gleichzeitig ein Cloud Storage Gateway verwendet wird. Die Sicherung der Archive-Logs von Datenbanken kann hierbei fortlaufend erfolgen, da der Backup-Prozess als Incremental Forever aufgesetzt ist. Im Restore-Fall ist somit eine sofortige Rücksicherung der letzten Daten bei minimalem Zeitaufwand möglich.

CRN: Wie steigt man als Fachhändler am besten in das Thema ein?

Höhne: Wer keine eigene Infrastruktur aufbauen möchte, kann auf Cloud-Leistungen von NetApp-Partnern zurückgreifen und diese seinen Kunden verkaufen. Ein gutes Beispiel ist der IT-Full-Service-Provider DARZ. Das Unternehmen hat unter Verwendung von NetApp-Technologien eine echte hybride Cloud aufgebaut und bietet diese Ressourcen auch Wiederverkäufern an. Dabei gibt es unterschiedliche Modelle, je nachdem welche Bereiche der Wertschöpfungskette der Partner selbst übernehmen möchte.


  1. »Es empfiehlt sich, auf Anbieter mit Rechenzentrum in Deutschland zu setzen«
  2. »Es braucht das komplette Skill-Set zum Betrieb komplexer Rechenzentren«

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