Der Markt für Anwendungen und Dienste aus dem Bereich »Endpoint Detection and Response« (EDR) wächst schnell. Bislang war das Thema jedoch vor allem eines für große Unternehmen. Mit einem neuen Dienst will F-Secure es MSPs mit kleinen und mittelständischen Kunden zugänglich machen.
Unter der Bezeichnung »Endpoint Detection and Response«, kurz EDR genannt, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Lösungen auf den Markt gekommen, die Aktivitäten und Ereignisse auf Endgeräten und im Netzwerk erfassen und auswerten. Ziel ist es, ungewöhnliche Muster zu entdecken, die auf Sicherheitsvorfälle hindeuten. Da das Thema komplex ist und viel Know-how voraussetzt, war es bislang vor allem großen Konzernen vorbehalten oder Unternehmen mit sehr hohem Sicherheitsbedürfnis, die oft auch ein eigenes SOC dafür betrieben. F-Secure ging den wachsenden Markt, dem die Analysten von Gartner bis 2020 ein jährliches Wachstum von über 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar voraussagen, vor rund anderthalb Jahren mit einem »Rapid Detection Service« getauften Dienst an. In dem vereinte der finnische Hersteller Verhaltensanalysen und maschinelles Lernen mit der Expertise seiner Mitarbeiter, um Partnern ein EDR-Komplettpaket zu liefern, das sie einfach weiterverkaufen können.
Damit unterstrich F-Secure auch seine Ambitionen im Enterprise-Business, in das der Hersteller zuletzt vorgestoßen war. Allerdings wird das Thema EDR zunehmend auch für mittelständische Kunden interessant und damit die klassische Kundschaft der Finnen und ihrer Partner. Denen bietet der Hersteller nun mit »Endpoint Detection and Response« einen EDR-Service, der auf dieselbe Technologie wie der Rapid Detection Service setzt, aber anders als dieser nicht im Rechenzentrum von F-Secure, sondern in dem des Partners läuft. Und bei dem die Mitarbeiter des Partners die gefundenen Auffälligkeiten untersuchen und mit dem Kunden das weitere Vorgehen abstimmen.
Auf diese Weise will der Hersteller seinen Partnern einen Ausbau ihres Services-Geschäfts ermöglichen. Natürlich könne man sich jederzeit Unterstützung bei F-Secure holen, wenn es besonders komplizierte Fälle zu analysieren gebe, versichert Deutschland-Chef Klaus Jetter, der mit dem EDR-Service auch neue Partner für den Hersteller gewinnen will. »EDR richtet sich an Systemhäuser und IT-Dienstleister, die schon Managed Services anbieten oder darüber nachdenken«, erklärt er im Gespräch mit CRN. Es handele sich um einen Wachstumsmarkt, in dem die Partner kleinen und mittelständischen Kunden nun IT-Sicherheit auf Konzern-Niveau bieten könnten.