Der Security-Anbieter G Data erwartet im kommenden Jahr mehr gezielte Attacken, mehr Mac- und Android-Schädlinge, Viren auf dem Smart TV – aber keinen Cyberwar.
Die Experten der G Data SecurityLabs ziehen zum Jahresende traditionell Bilanz in Sachen IT-Sicherheit. Das Resümee der Bochumer: 2012 setzten Onlinekriminelle auf besonders intelligente Schadprogramme und dabei mehr auf Klasse statt Masse.
Für das kommende Jahr erwartet G Data eine Fortsetzung dieses Trends und geht davon aus, dass die Täter auch weiterhin gezielt Unternehmen und Institutionen angreifen werden. Hierfür werden auch private Mobilgeräte von Mitarbeitern mit Zugang zum Firmennetzwerk als Angriffsvektoren genutzt.
Im Visier der Täter werden 2013 verstärkt die Besitzer von Mobilgeräten und Mac-Anwender sein, glaubt man bei G Data. Die Schadprogramme für Apple-Rechner seien längst aus dem Teststadium herausgewachsen. Darüber hinaus entwickeln sich Exploit-Kits immer mehr zu Massenware, für deren Einsatz kein Experten-Wissen mehr nötig ist.
Internetfähige Fernseher werden in Deutschland immer beliebter. Diesen Trend dürften sich nach Einschätzung von G Data auch Cyber-Kriminelle zu Nutze machen und im nächsten Jahr die smarten Fernseher als Ziele für Online- und Schadcode-Attacken für sich entdecken. Dabei könnten die Opfer womöglich über die integrierte Webcam und das Mikrofon ausspioniert werden. Eine andere Möglichkeit für die Security-Experten ist das Einschleusen von beliebigen Schadprogrammen über angeblich bereitgestellte Firmware-Updates, hinter denen sich bösartiger Code versteckt.
In Hinblick auf den schon oft angekündigten Cyberwar gibt G Data dagegen Entwarnung: Spionageangriffe a la Stuxnet, Flame oder Gaus ja – Cyberwar nein! »Wer hier von Cyberwar spricht, liegt klar falsch. Es handelt sich um spezifische geheimdienstliche Aktionen und nicht um Krieg. Hier das Wort Cyberwar in den Mund zu nehmen, ist überzogen«, meint Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. »Richtig ist vielmehr, dass in allen Armeen entsprechende Special Forces eingerichtet wurden, um in kriegerischen Auseinandersetzungen die eigene IT-Infrastruktur zu schützen und die eines potentiellen Gegners anzugreifen«. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich im Jahr 2013 die kriegerischen Auseinandersetzungen in Grenzen halten.