Die Diskussionen um die Vertrauenswürdigkeit amerikanischer und russischer Security-Anbieter will G Data nutzen. Der Hersteller lockt wechselwillige Kunden mit der Übernahme bestehender Verträge.
Seit einigen Monaten steht der russische Sicherheitsanbieter Kaspersky im Rampenlicht, weil ihm US-Behörden vorwerfen, er unterstütze die heimischen Geheimdienste bei ihren Spionageaktivitäten. Bewiesen ist das nicht, und auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stärkte dem Unternehmen zuletzt den Rücken und lobte die gute Zusammenarbeit. »Doch die Zweifel bei den Kunden bleiben«, erklärte Jürgen Venhorst, Vertriebsleiter beim deutschen Konkurrenten G Data , gegenüber CRN auf der it-sa. Überhaupt würden sich viele deutsche Unternehmen derzeit fragen, ob sie russischen und us-amerikanischen Sicherheitsanbietern noch vertrauen können.
Diese Unsicherheit will G Data nutzen und wechselwillige Unternehmen für sich gewinnen. Man habe eine »No Backdoor«-Policy und schon vor Jahren eine dementsprechende Selbstverpflichtung bei TeleTrust unterzeichnet, um das zu garantieren, so Venhorst.
Bis Jahresende können Partner von G Data nun bei wechselwilligen Unternehmen punkten, indem sie ihnen die Lösungen des Bochumer Sicherheitsspezialisten zu den Konditionen ihres aktuellen Vertrages bei einem Wettbewerber anbieten. Dabei übernimmt G Data auch eventuelle Vertragsrestlaufzeiten von bis zu sechs Monaten. Doch auch darüber hinaus will der Hersteller nun wieder stärker kommunizieren, dass man ihm als deutschem Anbieter vertrauen könne.
Im Rahmen der Crossgrade-Aktion können die Neukunden auch das Patch-Management des Herstellers für 30 Tage kostenlos ausprobieren – ebenso wie Bestandskunden, die das Modul bislang nicht nutzen. Partner sollen so einen guten Ansatz haben, um weitere Sicherheitsrisiken in der Infrastruktur aufzuzeigen, und später vielleicht noch einen Upsell erreichen können. Nach Ende des Testzeitraums gibt es eine Kaufoption mit Sonderkonditionen.