Die Malware-Landschaft wurde im März von Trojanischen Pferden dominiert. Das belegen die aktuellen Zahlen der G-Data-Security-Labs. Mit einem Anteil von 33 Prozent sicherten sich diese Programme den Spitzenplatz in der Top-5-Liste der Schadsoftware.
Exakt ein Drittel der Malware, die im März ihr Unwesen trieb, waren Trojaner. Das ergab eine Analyse des IT-Sicherheitsunternehmens G-Data aus Bochum. Auf dem zweiten Platz folgten mit knapp 26 Prozent Downloader. Backdoors landeten mit einem Anteil von 14 Prozent mit deutlichem Abstand auf Platz drei.
Der Name Trojanisches Pferd ist angelehnt an das geschichtliche Vorbild und beschreibt ein Programm, das dem Anwender vorgibt, eine bestimmte und gewollte Funktion zu besitzen. Stattdessen, oder zusätzlich, enthalten Trojaner jedoch noch einen versteckten Programmteil, der unerwünschte oder schädliche Aktionen auf dem System ausführt. Der Benutzer bekommt davon meist nichts mit.
Trojanische Pferde haben keine eigene Verbreitungsroutine (im Gegensatz zu Viren oder Würmern). Sie werden per E-Mail verschickt oder lauern auf Web-Seiten oder in Tauschbörsen.
Nicht allzu weit hinter den Trojaner rangierten im vergangenen Monat mit 25,7 Prozent Anteil am Malware-Aufkommen Downloader. Sobald sie auf einem Rechner installiert wurden, laden wie weitere Programme nach. Zuvor versuchen sie meistens, die Sicherheitseinstellungen des befallenen Rechners zu verändern.
Zur Kategorie der Trojaner gehört auch »Conficker«. Diese Schadsoftware sorgte in den letzten Monaten für Schlagzeilen, auch aufgrund ihres Erfolges: Nach Schätzungen von IT-Sicherheitsfachleuten wurden etwa 10 bis 12 Millionen Rechner weltweit mit Conficker infiziert.
Die Software dient offenkundig dazu, die befallenen Systeme in Zombies zu verwandeln und in ein Bot-Netz zu integrieren. Der »Großangriff« von Conficker beziehungsweise diesen Zombies, den Experten am 1. April erwartet hatten, blieb allerdings aus.
Backdoors kamen auf einen »Marktanteil« von 14,2 Prozent. Sie öffnen eine Hintertür zum infizierten Rechner. Darüber installieren Angreifer weitere Software, um den Rechner in einen Zombie-PC zu verwandeln und in ein Bot-Netz zu integrieren.
Auf den Plätzen vier und fünf rangierten im März Spyware (12,6 Prozent) und Adware (7,8 Prozent). Spyware stiehlt verwertbare Informationen vom System des Opfers. Dies können Passwörter, Bankdaten oder Logins zu Online-Spielen sein.
Adware zeichnet die Aktivitäten und Prozesse auf einem Rechner, etwa das Surfverhalten. Bei passender Gelegenheit werden dann gezielte Werbebotschaften eingeblendet oder die Ergebnisse von Suchanfragen manipuliert, um das Opfer auf bestimmte Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen und damit Geld zu verdienen.