Bitdefender-Tool für REvil Ransomware
Die Ransomware-Gang REvil beschäftigte die IT-Welt schon einige Jahre, bevor sie gefasst wurde. Die Zahl ihrer Opfer war riesig – REvil vermietete ihr zwielichtiges Produkt sogar mittels Ransomware as a Service (RaaS) an andere Cyberkriminelle. Damit Opfer der REvil-Ransomware ihre Daten entschlüsseln können, stellte der Sicherheitsanbieter Bitdefender im September 2021 ein kostenfreies Entschlüsselungstool bereit. „REvil-Opfer, deren Daten vor dem 13. Juli 2021 verschlüsselt wurden, können mit Hilfe des Entschlüsselungstools ihre Daten wiederherstellen“, so Schrenk.
Avast Decryption Tools gegen AtomSilo, Babuk und LockFile
Der Sicherheitsanbieter Avast unterstützt Opfer der Verschlüsselungstrojaner AtomSilo, Babuk sowie LockFile. „Die Ransomware-Familien LockFile und AtomSilo sind sich so ähnlich, dass das Avast Decryption Tool in beiden Fällen helfen soll. Allerdings kann dieses Tool Dateien nur dann entschlüsseln, wenn sie ein bekanntes Dateiformat besitzen. Dateien mit unbekannten oder proprietären Formaten lassen sich mit dem Tool zur Ransomware-Entschlüsselung nicht wiederherstellen. Zudem lassen sich verschlüsselte .jpg- sowie .bmp-Dateien nicht entschlüsseln“, so Schrenk.
Emsisofts Tool für BlackMatter Ransomware
Den Sicherheitsforschenden von Emsisoft gelang die Entwicklung einer Entschlüsselungsfunktion für einige Varianten der BlackMatter-Ransomware. Das Emsisoft-Tool für die Ransomware-Entschlüsselung basiert auf einem Bug in den Verschlüsselungsroutinen des Trojaners. „Leider ist dieser den Cyberkriminellen hinter BlackMatter ebenfalls aufgefallen, sodass diese den Fehler behoben haben und das Entschlüsselungs-Tool nur bei der fehlerhaften Version wirksam werden kann“, gibt Schrenk zu bedenken.
AVG-Tools zur Ransomware-Entschlüsselung
Auch aus dem Haus AVG kommen gleich einige Tools zur Ransomware-Entschlüsselung für verschiedene Verschlüsselungstrojaner. Auch hier gilt: Für jede Ransomware hat AVG ein eigenes Tool entwickelt. Dazu zählen die Verschlüsselungstrojaner Apocalypse, BadBlock, Bart, Crypt888, Legion, SZFLocker und TeslaCrypt.
Trustwave nutzt Schwächen im Schadcode von BlackByte
Beliebige Dateien, die mit der BlackByte-Ransomware verschlüsselt sind, lassen sich mit dem Tool des SpiderLabs-Teams von Trustwave entschlüsseln. Dazu hat das Forscherteam Schwächen im Schadcode gefunden und diese im Sinne der BlackByte-Opfer ausgenutzt. „Die BlackByte-Gang arbeitete nicht so findig wie beispielsweise die Konkurrenz von REvil, sodass es nicht schwer war, Schwächen zu finden. Der BlackByte Schadcode umfasst keine Funktion zum Exfiltrieren von Daten, sodass angedrohte Veröffentlichungen von Informationen nur heiße Luft waren“, so Schrenk.
Kasperskys-Tools zur Ransomware-Entschlüsselung
Kaspersky hält es ähnlich wie AVG und hat verschiedene Entschlüsselungstools für unterschiedliche Ransomware-Arten entwickelt. „Konkret kann Kaspersky beim Entschlüsseln unterstützen, wenn Systeme von den Ransomware-Familien Shade, Rakhni, Rannoh, CoinVault, Wildfire oder Xorist and Vandev befallen wurden“, erklärt die IT-Sicherheitsexpertin.
Eset mit verschiedenen Decryptors
Auch Eset fokussiert sich nicht nur auf eine Ransomware-Familie, sondern will möglichst breitflächig unterstützen. Dafür steht auf der Eset-Website der Decryptor beispielsweise für Crysis, Mabezat.A, Simplocker oder TeslaCrypt kostenfrei zur Verfügung.
„Ransomware existiert bereits seit einigen Jahren – und wird uns wohl noch viele Jahre als ernst zu nehmende Gefahr begleiten. Doch den Machenschaften der Cyberkriminellen lässt sich endlich etwas entgegensetzen. Wichtig ist, beim Thema Ransomware auf dem Laufenden zu bleiben. Denn nur so können mögliche Bedrohungen erkannt und im Fall der Fälle reagiert werden. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang insbesondere die Website des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, auf der Neuerungen zügig publiziert sind“, so Schrenk abschließend.