Aus vielen Einzelteilen soll etwas ganz Großes entstehen

IBM: 1,5 Milliarden Dollar für die Security

6. November 2007, 0:01 Uhr |

Nach diversen Akquisitionen im Bereich Security will IBM jetzt aus den verschiedenen Produkten eine komplette Rundumlösung machen. Hierfür will Big Blue im nächsten Jahr 1,5 Milliarden Dollar für Entwicklung, Integration und Marketing ausgeben. Ziel der IBM-Initiative ist es, die nach eigenen Angaben gegenwärtig bestehenden Silos aufzubrechen und erstmals eine End-to-End-Lösung bereitzustellen. "Bei vielen Unternehmen ist die IT-Sicherheit auseinandergebrochen, die bisherigen Lösungen sind Flickwerk und keine verlässliche Basis für sichere Geschäftsprozesse", erklärte Tom Noonan, Chef von IBMs Security-Bereich ISS. So soll die neue IBM-Initiative alle IT-Bereiche umfassen: von der physischen Sicherheit über die Absicherung der Applikationen bis hin zum Identity- und Access-Management.

Hierbei geht es vor allem um eine weitreichende Einbindung der ISS-Produkte in IBMs Software and Systems Group. "IBM hat durch seine Akquisitionen viele exzellente Produkte und eine Menge Know-how erworben. Es scheint, dass sie jetzt alle Teile zusammenfügen wollen, um ihren Großkunden eine neue Leistungsqualität im Bereich Security anzubieten", meint Pund-IT-Analyst Charles King über die bevorstehende Initiative. Seiner Ansicht nach hat IBM bereits jahrzehntelange Erfahrung in der Absicherung von Mainframes und den darauf laufenden Applikationen. "IBMs Sicherheitshierachie bei etablierten Systemen und Anwendungen ist in der gesamten IT-Welt einmalig." Was IBM jedoch bislang noch gefehlt habe, seien Systeme gegen die Bedrohungen durch das Internet, durch offene Firmennetze und durch die neue Formen des Datendiebstahls von Mitarbeitern und Partnern. "Vor allem mit der Akquisition von ISS hat sich IBM hierzu gut eingedeckt; jetzt müssen nur noch alle Teile zu einem Komplett-Paket zusammen geschnürt werden", so King.

Im Zusammenhang mit dieser Initiative kündigte IBM auch ganz Konkretes an. Eine neue Dateninspektionssoftware soll den Verlust und Diebstahl von Daten verhindern, wie es beim bisher größten Datendiebstahl bei der US-Handelskette TJX geschehen ist. Eine weitere neue Software überwacht das Firmennetz nach potenziellen Datenlöchern oder verfolgt und rekonstruiert den Verlauf von Datenbeständen im Netz.

Der Security-Vorstoß von IBM kommt zu einer Zeit, in der die Sicherheits- und Compliance-Auflagen für die IT-Verantwortlichen kontinuierlich ansteigen. So sind laut IDC die Ausgaben für IT-Security im vorigen Jahr in den USA von 38 Milliarden um 17 Prozent auf 44,5 Milliarden Dollar angewachsen.

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"Cryptogram" auf Deutsch

– Wie sich die menschliche Seite des Sicherheit berücksichtigen lässt:
LANline Security Awareness Zone

– Gastbeiträge renommierter Sicherheitsexperten zum Thema Security-Strategien finden Sie auf der
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Harald Weiss/wg


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