Seit der Übernahme des Antivirenherstellers McAfee zeichnete sich ab, dass Intel das damit gewonnene Software-Know-how mit der eigenen Hardware vereinen will. CPUs mit integriertem Virenschutz sollen vor allem mobile Geräte wie Smartphones und Tablets sicherer machen, aber auch PCs.
Nachdem der Chiphersteller Intel vergangenes Jahr den Antivirenspezialisten McAfee übernommen hatte, war relativ schnell klar, dass Intel nicht nur noch den zugekauften Konzern, sondern auch dessen Produkte tief in das eigene Unternehmen und Portfolio integrieren will. Jetzt bestätigte Intel gegenüber dem amerikanischen Magazin Computerworld auch erstmals die seither immer wieder auftauchenden Gerüchte, dass Intel an einem Prozessor mit integriertem Virenschutz arbeitet.
Diese Antiviren-Chips sollen vor allem in Tablet-PC, Smartphones und anderen mobilen Geräten für mehr Sicherheit sorgen. Aber auch in Internet-TVs oder normalen PCs könnten die CPUs eingesetzt werden. Laut Intels Technologieleiter Justin Rattner hat das Unternehmen bereits vor dem Zukauf an solchen Lösungen gearbeitet. Dank des hinzugewonnenen Know-hows habe jedoch jetzt insbesondere einen neuen Ansatz gefunden, um die so genannten »zero day attacks«, also Angriffe auf bisher nicht bekannte Softwarelücken, effektiv zu verhindern. Anders als bei klassischen Antivirenlösungen kann in solchen Bereichen nicht einfach mit einer Blacklist der Angreifer operiert werden, sondern spezielle Algorithmen müssen das schädliche verhalten der Angreifen herausfiltern.
Rattner gab gegenüber dem Magazin an, er hoffe, die Technologie könne noch dieses Jahr in erste konkrete Produkte münden. Ob die Antivirenchips weiterhin auch eine entsprechende Softwarelösung benötigen, oder diese komplett überflüssig machen, ist bisher nicht bekannt.