Damit lässt sich im Zusammenhang mit den externen Infrastrukturen ein weiteres Problem adressieren: In vielen Fällen fehlt aufgrund mangelnder Transparenz den NetOps-Teams das Wissen um die tatsächlich implementierte Architektur seitens des Service-Providers. Trotzdem muss in einem ersten Schritt zumindest die Visualisierung und Dokumentation der Komponenten möglich sein. Eine Netzwerk-Automatisierungslösung muss daher die Option bieten, diese Architektur zu identifizieren und grafisch so aufzubereiten, dass Net-Ops-Teams von einer sinnvollen Übersicht profitieren – also eine End-to-End-Übersicht als Ergänzung zum eigenen Netzwerk und eben mit den erwähnten Grenzen zwischen den einzelnen Topologien.
Tritt nun eine Störung auf, greift die Automatisierung ein und kann, je nach Konfiguration und Vergabe der Rechte, aufgrund dieser Transparenz zeitnah die NetOps-Abteilung beim Cloud-Partner alarmieren. Der dadurch unmittelbar erfolgte Start des Prozesses kann – aufgrund der netzwerkübergreifenden automatischen Analyse – eine Störung weitaus schneller adressieren, als dies anderweitig möglich wäre.
Und es gibt noch einen weiteren wichtige Aspekt, den es bei der Netzwerkautomatisierung zu beachten gilt: die Sichtbarkeit der Verfügbarkeit von Anwendungen in der Cloud. Diese sogenannte „Application Assurance“ ist nötig, damit sich die Net-Ops-Teams – sowie die IT-Administration anderer Bereiche – darüber im Klaren sind, wo sich welche Anwendungen befinden und wie sich deren Anbindung über welche Netzwerkpfade gestaltet. Eine Lösung zur Netzwerkautomatisierung muss zudem weitere Daten bereitstellen können. Das sind unter anderem Basisdaten der Netzwerkknoten der jeweiligen Public Cloud und Informationen über Status der CPUs, des Speichers der Komponenten, zudem – per Integration mit anderen Cloud-Tools – die Daten aus Logs, Statistiken und Metriken. Unterstützt die Lösung das nicht, sind die IT-Teams bei der Fehlerbehebung gezwungen, allein für die Fehlersuche bedeutend mehr Zeit aufzuwenden – und die Folgeschritte dauern ebenfalls erheblich länger.
Netzwerkautomatisierung lohnt sich
Eine moderne Lösung zur Netzwerkautomatisierung kann entscheidend zur Sicherheit und zur Verfügbarkeit des Netzwerks beitragen. Zudem ermöglicht sie eine End-to-End-Transparenz hinsichtlich des gesamten Netzwerks – inklusive der Public-Cloud-Services. Sie zeigt die Grenzen sowie Übergänge zwischen den unterschiedlichen Netzwerken und reduziert den Aufwand zur Fehlererkennung für die IT-Abteilung. Sie macht transparent, weshalb manche Anwendungen zu einem bestimmten Zeitpunkt Client-seitig eine geringere Performance aufweisen und erleichtert den NetOps-Teams so, den Ursprung der Störung zu erkennen. Störungen, Flaschenhälse und Fehler lassen sich schneller finden, die Ursachen schneller identifiziert und in der Folge schneller beheben – und das bedeutet: Die Gesamtkosten eines Netzwerkausfalls sinken.
Marco Speckert ist Senior Pre-Sales Engineer bei NetBrain Technologies.