Gastkommentar: Datenkrake Google Street View

»Jeder Viertklässler kann heutzutage WiFi-Daten sammeln!«

8. September 2010, 10:17 Uhr | Lars Bube
Für Gert Hansen machen es sich viele Google-Kritiker zu einfach.

Google musste viel Kritik einstecken nachdem bekannt wurde, dass bei Kamerafahrten für Street View auch Daten von drahtlosen Netzwerken gesammelt wurden. Damit stehlen sich jedoch viele Kritiker zu einfach aus ihrer eigenen Verantwortung, findet Gert Hansen, Vice President Product Management von Astaro.

Nachdem bekannt wurde, dass Google bei seinen Kamerafahrten für Street View auch unverschlüsselte Inhalte von WiFi-Netzwerken aufgezeichnet hat, hagelt es aus der Öffentlichkeit mal wieder von allen Seiten heftige Kritik. Immer mehr echte und selbst ernennte Datenschützer melden sich deshalb zu Wort und üben harsche Kritik an dem Konzern. Zu Unrecht, findet Gert Hansen, Vice President Product Management des Karlsruher Netzwerksicherheitsspezialisten Astaro. Seiner Ansicht zeigt der Fall eher, dass viele Nutzer der drahtlosen Internetzugänge selbst eine viel zu lasche Datenschutzpolitik fahren, sich dann aber lauthals über die vermeintlich böse Datenkrake Google beschweren.

»Das Alarmierende am Google-WiFi-Skandal ist nicht die Tatsache, dass Daten gesammelt wurden. Das Kernproblem liegt woanders. Wir haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz viele ungesicherte WiFi-Netze, und durch die Google-Geschichte ist den Menschen ins Bewusstsein gerückt, wie lax sie im Alltag mit ihren Daten umgehen«. Somit müssen sich die Nutzer zuerst einmal an die eigene Nase fassen, bevor sie andere kritisieren.

Google nutze lediglich die Möglichkeiten, die unvorsichtige Nutzer bieten: »Die Sache ist doch die: Google ist weder irgendwo eingebrochen‘, noch hat sich das Unternehmen illegalen Zugriff auf die Daten verschafft. Die StreetView-Wagen haben nur die Daten eingesammelt, die bildlich gesprochen ohnehin ‘in der Luft herumschwirren‘ – und damit theoretisch auch jedem anderen zugänglich sind, der unter Umständen mehr damit macht, als sie nur zu speichern. Jeder technisch einigermaßen versierte Viertklässler kann heutzutage WiFi-Daten sammeln!«, so Hansen.


  1. »Jeder Viertklässler kann heutzutage WiFi-Daten sammeln!«
  2. Privathaushalte haben es leichter
  3. Lösung ist nicht gleich Lösung

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