In Zeiten, in denen Security-Risiken unmittelbar in Geschäftsrisiken münden, müssen nicht nur die Security-Fachleute, sondern auch die Geschäftsführung ein Verständis für die Risikolage erlangen. Statt Diskussionen um einzelne Features, beschrieben mit einer Vielzahl kryptischer Fachbegriffe und Akronyme, gewinnt deshalb die klare, verständliche Kommunikation der Cyberrisiken und der Möglichkeiten zu deren Abwehr an Bedeutung – kurz: Storytelling statt Feature-Verliebtheit.
Wie ein solches Storytelling bei Cybersicherheit funktionieren kann, demonstrierte auch auf dieser CPX einmal mehr Maya Horowitz, Vice President of Research bei Check Point: In ihrem Vortrag „Hacking like a Queen“ – das aufwendig gestaltete Video wurde als Aufzeichnung eingespielt – erläuterte sie mittels Geschichten über diverse Königinnen von Kleopatra bis Queen Elisabeth II. die Tücken der aktuellen Sicherheitslage. So habe zum Beispiel die Queen ihre erste königliche E-Mail schon zu Arpanet-Zeiten versandt, sieben Jahre vor Erfindung des Internets. Heute hingegen sei E-Mail ein alltäglicher Kommunikationsweg – und dadurch für Bedrohungsakteure ein beliebter Angriffsvektor.
Check Points Forscherteam hat auch die geleakte Kommunikation der Ransomware-Gruppierung Conti untersucht: „Unsere Studie zeigt, dass die Conti-Gruppe so arbeitet wie ein beliebiges anderes Tech-Startup – oder wie ein beliebiger königlicher Haushalt“, so Horowitz. Überraschenderweise gehe man bei der Conti-Gruppe sogar ins Büro: Dies belegen Messages über Renovierungsarbeiten am Bürogebäude.
In diesem Punkt aber ist Conti offenbar dem britischem Königshaus ein paar Schritte voraus: Bei der Renovierung des Buckingham Palace hatte sich laut Medienberichten ein geradezu königlicher Investitionsstau von über 400 Millionen Euro angesammelt. Ein Schelm, wer bei dieser Geschichte an den Investitionsstau der Unternehmen bei der Cyberabwehr denkt – oder eben, geht es nach Check Point, bei der KI-gestützten Cyberprävention.