Im Interview mit CRN spricht Charles Kionga, Geschäftsbereichsleitung IT Security beim Bechtle IT-Systemhaus Neckarsulm, über typische Herausforderungen in Security-Projekten, etwa den Fachkräftemangel oder den Wunsch von Kunden nach maßgeschneiderten Lösungen.
CRN: Wie entwickeln sich die Security-Budgets in Unternehmen derzeit?
Charles Kionga: Die Späh-Affären in jüngster Zeit, aber auch bekanntgewordene Sicherheitsvorfälle bei Unternehmen und öffentlichen Institutionen haben zu einer steigenden Sensibilisierung der Unternehmensentscheider hinsichtlich des Themas IT-Sicherheit geführt. Dies drückt sich in deutlich höheren Budgets für IT-Security-Projekte aus.
CRN: Welche Security-Projekte werden aktuell verstärkt angegangen?
Kionga: Unternehmen verstärken vor allem den Schutz vor Gefährdungsrisiken aus dem Internet. Diese sind in den letzten Jahren exponentiell gewachsen. Cyberkriminelle sind weltweit auf der Suche nach wirtschaftlich verwertbaren Daten.
CRN: Wo liegen die Herausforderungen für Systemhäuser in diesen Projekten?
Kionga: Die Herausforderung für Systemhäuser liegt darin, die stark gestiegene Komplexität zu beherrschen. Das benötigte Fachpersonal ist am Arbeitsmarkt derzeit kaum vorhanden.
CRN: Wie wichtig sind Themen wie Beratung, Service und Schulung?
Kionga: Alle drei Themen sind sehr wichtig. Die Infrastruktur entwickelt sich rasant. Das IT-Personal des Kunden ist meistens fachlich überfordert und benötigt kompetente Spezialisten bei der Realisierung von Projekten und auch beim Betrieb der Sicherheitslösungen.
CRN: Sind Managed Security Services bereits ein etabliertes Geschäftsmodell oder eher eine Investition in die Zukunft?
Kionga: Managed Security Services sind ein bereits etabliertes Geschäftsmodell. Bechtle ist in diesem Bereich seit über 15 Jahren aktiv.
CRN: Welche Chancen bieten Managed Security Services für Systemhäuser?
Kionga: Mit Managed Security Services erreicht man eine langfristige Kundenbindung und generiert regelmäßigen Umsatz. Auf diese Weise können Auslastungsschwankungen im Projektgeschäft kompensiert werden.
CRN: Was sind typische Probleme in diesem Bereich?
Kionga: Die typischen Probleme sind Fachkräftemangel und die stetig steigende Heterogenität der Lösungen. Kunden möchten individuelle, maßgeschneiderte Lösungen einsetzen. Das macht es besonders schwer, Standards zu etablieren.