Streit um Security-Software unter Windows beigelegt

Microsoft und Kaspersky schließen Frieden

11. August 2017, 8:34 Uhr | Daniel Dubsky

Nachdem Microsoft eine engere Zusammenarbeit mit AV-Herstellern zugesagt und einige Anpassungen in Windows versprochen hat, zieht Kaspersky seine Wettbewerbsbeschwerde bei den Behörden zurück.

Microsoft und Kaspersky haben sich wieder lieb. Der russische Sicherheitsspezialist hat angekündigt, seine Anfang Juni bei EU-Kommission und Bundeskartellamt eingereichten Wettbewerbsbeschwerden gegen Microsoft zurückziehen. Darin warf Kaspersky dem Softwarehersteller vor, seine dominante Position auf dem Markt für Betriebssysteme auszunutzen, um die Anbieter von Security-Anwendungen zu behindern. Unter anderem ging es darum, dass Microsoft die Nutzer von Windows 10 zum Einsatz des Windows Defenders drängte und ihnen nahelegte, andere AV-Programme zu deaktivieren. Zudem habe Microsoft wichtige Treiber entfernt, die für die Funktionsweise von Sicherheitssoftware gebraucht werden, so Kaspersky.

Man höre auf das Feedback von Kunden und Partnern, heißt es nun bei Microsoft, und die Diskussionen mit Kaspersky hätten sehr geholfen. Künftig will der Software-Konzern enger mit AV-Anbietern zusammenarbeiten und sie vor jedem Feature-Update für Windows über Änderungen informieren, um Kompatibilitätsprobleme zu verhindern. AV-Partner sollen mehr Zeit bekommen, um Builds zu prüfen, bevor die Updates ausgerollt werden. Und sie sollen generell besser über die Release-Zeitpläne auf dem Laufenden gehalten werden.

Darüber hinaus nimmt Microsoft aber auch einige Änderungen in Windows 10 vor, die mit dem kommenden »Fall Creators Update« umgesetzt werden. So sollen AV-Hersteller eigene Alarme und Benachrichtigungen nutzen können, um auf verfügbare Updates oder das Auslaufen von Lizenzen hinzuweisen. Windows selbst soll nicht mehr nur per sogenannter »Toast Notification« - einer Einblendung, die nach einiger Zeit wieder verschwindet – darauf aufmerksam machen, sondern mit einem dauerhaften Hinweis, bei dem der Nutzer aktiv werden muss.

Man sei mit diesen Änderungen »absolut zufrieden«, betont man bei Kaspersky. »Wir haben eine lange Historie der Zusammenarbeit mit Microsoft und glauben, dass diese Änderungen dem Security-Markt guttun werden und zu einem besseren Schutz für alle Nutzer führen.«


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