Sicher vom Homeoffice arbeiten

Mit klarem Kopf und ohne Panikmache

26. März 2020, 13:30 Uhr | Autor: Tillmann Braun / Redaktion: Diana Künstler
"Bloß nicht den Kopf verlieren" lautet die Devise in der derzeitigen Situation - und allem voran die Sicheit nicht aus den Augen verlieren.
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Viele Unternehmen setzen verstärkt aufs Homeoffice, um sich und Mitarbeiter vor dem Coronavirus und den damit verbundenen Folgen zu schützen. Da die Strukturen und Arbeitsweisen allerdings nicht überall etabliert sind, ergeben sich daraus neue Gefahren. Entsprechende Maßnahmen versprechen Abhilfe.

Am Donnerstag, den 12. März, fiel der DAX an nur einem Tag um über 10 Prozent. Gleichzeitig verhängte die US-Regierung einen Einreisestopp für 26 EU-Länder. Seitdem überschlagen sich die Ereignisse von Tag zu Tag. Die wirtschaftlichen Folgen, die sich aus der weltweiten Verbreitung des Coronavirus ergeben, lassen sich noch nicht abschätzen. Aber sie werden enorm sein. Um die weitere Verbreitung nicht zuletzt unter den eigenen Mitarbeiter zu verhindern und zumindest den Grundbetrieb aufrecht zu erhalten, setzen viele Unternehmen zunehmend aufs Homeoffice. Wer kann, arbeitet von zuhause aus.

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David Emm, Kaspersky
“Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern die möglichen Risiken klar darlegen und alles dafür tun, den Fernzugriff für diejenigen zu sichern, die im Homeoffice arbeiten möchten“, rät David Emm, Sicherheitsforscher bei Kaspersky.
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Auch beim Homeoffice gilt: Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied
Strategisch ist das in vielen Fällen das richtige Mittel. Wichtig ist allerdings, dass bei der Umsetzung auf die Details geachtet wird – vor allem dort, wo es noch keine etablierten Strukturen gibt. Schließlich ist jede Kette nur so stark wie das schwächste Glied. Und das gilt in Besonderem, wenn über einen Fernzugriff auf die IT-Systeme eines Unternehmens zugegriffen wird. Sobald Geräte außerhalb der Netzwerkinfrastruktur eines Unternehmens installiert und mit neuen Netzwerken verbunden werden, erweitert sich die potenzielle Angriffsfläche für Cyberkriminelle, warnt das Softwareunternehmen Kaspersky.  

„Wir möchten Unternehmen ermutigen, zu diesem Zeitpunkt besonders wachsam zu sein, und sicherzustellen, dass Mitarbeiter, die von zu Hause arbeiten, eine besondere Vorsicht walten lassen“, sagt David Emm, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. „Dafür müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern die möglichen Risiken klar darlegen und alles dafür tun, den Fernzugriff für diejenigen zu sichern, die im Homeoffice arbeiten möchten“, mahnt er.

Oliver Hüttig, Cocus
Oliver Hüttig, Vorstand beim Software- und Beratungsunternehmen Cocus, warnt: “Wenn überstürzt gehandelt wird, kann bereits ein einzelner Mitarbeiter vom Homeoffice aus ungewollt große Schäden anrichten.”
© Cocus

Adäquate Maßnahmen verringern Cyberrisiken für die Unternehmen
Unternehmen, die verstärkt aufs Homeoffice setzen, sollten auf jeden Fall einen kühlen Kopf bewahren und bedacht vorgehen. „Gerade in der jetzigen Zeit zählt in vielen Unternehmen jede Arbeitskraft und somit ist das Arbeiten von zuhause prinzipiell ein probates Mittel“, sagt Oliver Hüttig, Vorstand beim Software- und Beratungsunternehmen Cocus. „Wenn überstürzt gehandelt wird, kann allerdings bereits ein einzelner Mitarbeiter vom Homeoffice aus ungewollt große Schäden anrichten. Wenn es noch keine etablierten Prozesse im Rahmen der Unternehmensstrategie gibt, sollten deshalb zunächst die notwendigen Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt werden, bevor die Mitarbeiter vom Home Office aus arbeiten“, erklärt Oliver Hüttig.

Zu den konkreten Maßnahmen, um die mit der Arbeit im Homeoffice verbundenen Cyberrisiken zu verringern, zählt die Nutzung eines VPN-Dienstes, über die Mitarbeiter eine sichere Verbindung zum Unternehmensnetzwerk herstellen können. Zudem sollten sämtliche Unternehmensgeräte wie Laptops und Handys mit geeigneter Sicherheitssoftware geschützt und mit den neuesten Updates für Betriebssysteme und Apps versehen werden. Darüber hinaus sollten auch die Zugriffsrechte von Personen, die eine Verbindung zum Unternehmensnetzwerk herstellen, beschränkt werden sowie alle Mitarbeiter bestmöglich geschult werden.

Cyberkriminelle nutzen Coronavirus bereits für Malware-Attacken
Wie immer gilt, dass vor allem von unaufgefordert gesendeten Nachrichten potenziell Gefahr ausgehen kann. Das gilt derzeit umso mehr, da laut Kaspersky Cyberkriminelle bereits damit begonnen haben, schädliche Dateien in Dokumenten zu verstecken, die einen vorgegebenen Bezug zum Coronavirus haben. Tatsächlich enthalten die Dateien Malware wie beispielsweise Trojaner und Würmer, die in der Lage sind, Daten zu vernichten, zu verschlüsseln, zu ändern oder zu kopieren sowie den Betrieb von Computern oder Computernetzwerken zu stören.

Wie beim Coronavirus gilt also auch bei Computerviren, dass es – mit klarem Kopf und ohne Panikmache – stets auf den bestmöglichen Schutz ankommt. Und dabei hält man sich am besten an den Rat der Experten, anstatt unüberlegt zu handeln.

Tillmann Braun ist Fachjournalist mit Sitz in Haiterbach


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