Juniper sichert Smartphones mit Pulse MSS

Professionalisierung der Mobilität

17. Dezember 2010, 6:00 Uhr | Stefan Mutschler

Mobiltelefone, die im Grunde kleine Allround-PCs sind, erleben eine exponentiell steigende Nachfrage. Mit ihren mehrere GByte großen Speichern verleiten diese Smartphones ihre Besitzer dazu, neben privaten auch wichtige geschäftliche Daten darauf abzulegen. Dabei erfolgt der Zugriff mit den ungesicherten und ungemanagten Geräten aufs Unternehmensnetzwerk weit gehend unbemerkt. Mit der "Junos Pulse Mobile Security Suite" (Pulse MSS) will Netzwerkausrüster Juniper Networks nun auch die intelligenten mobilen Begleiter IT-technisch in den Griff bekommen.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie identifiziert Juniper Networks moderne Smartphones als
hohes Sicherheitsrisiko für Unternehmen. Beispielsweise würden 81 Prozent der befragten
Smartphone-Besitzer mit ihrem Gerät auf das Netzwerk ihres Arbeitgebers zugreifen (58 Prozent davon
täglich), ohne dass dessen IT-Abteilung davon etwas mitbekommt. Die von Juniper in Auftrag gegebene
und von KRC Research und Synovate mit mehr als 6.000 Smartphone- und Tablet-Nutzern in 16 Ländern
durchgeführte Studie offenbart ein Verschwimmen der Grenzen zwischen privater und geschäftlicher
Anwendung von Mobilgeräten und hebt die Notwendigkeit einer stringenteren und besser integrierten
mobilen Sicherheit hervor. Fast 44 Prozent der Befragten nutzen ihre Geräte sowohl für persönliche
als auch für geschäftliche Zwecke, und weniger als vier Prozent nutzen sie allein im geschäftlichen
Rahmen.

Um die Sicherheit und die Einbindung von Smartphones in ein unternehmensweites IT-Management ist
es jedoch bislang eher schlecht bestellt. Lösungen wie etwa die "Mobile Security Suite" von
Kaspersky bieten zwar zahlreiche Sicherheitsfunktionen – jedoch als Applikation auf dem Smartphone
und allein in der Verantwortung der Nutzer. Plattformen wie "Mobileiron Virtual Smartphone" von
Mobileiron bieten umfangreiche Echtzeit-Management-Funktionen, sogar mit Kostenkontrolle – jedoch
kaum Sicherheit. Juniper will nun mit seiner neuen Pulse MSS beides zusammenführen. Als Teil der "
Junos Pulse"-Plattform soll sie sowohl Sicherheit und geschützten Zugriff als auch Einbindung in
ein zentrales IT-Management für gängige Mobilgeräte bieten. Die Software umfasst Antivirus, eine
persönliche Firewall, Anti-Spam, Vorbeugung vor Verlust und Diebstahl sowie Services zur
Überwachung und Kontrolle.

Pulse MSS soll Unternehmen die Möglichkeit geben, ihren Mitarbeitern einen sicheren Zugriff auf
Firmenapplikationen und E-Mail-Konten über Mobilgeräte zu ermöglichen und gleichzeitig die
Geschäftsdaten und das Firmennetzwerk zu schützen. Mobilfunk-Netzbetreiber können ihren Kunden mit
der mandantenfähigen Lösung eine sorgenfreie Mobilnutzung anbieten und Geschäftskunden, die
routinemäßig sensible Informationen auf ihren Smartphones speichern, entsprechend absichern. Auch
Eltern, die ihre Kinder vor gefährlichen Kontaktaufnahmen und unangemessenen Inhalten schützen
wollen, sollen davon profitieren können.

Das Management erfolgt nie vom Anwender selbst, sondern immer über die "Juniper SSL VPN
Appliances" – entweder in einem Unternehmen oder bei einem Provider. Nicht ganz uneigennützig
erhofft sich das Netzwerkunternehmen mit der Pulse MSS auch ein Absatzwachstum bei diesen Security
Appliances – immerhin gibt es nun ein weiteres gewichtiges Argument dafür. Welche Provider in
Deutschland die neue Juniper-Lösung anbieten wollen, ist aktuell noch nicht spruchreif. "Wir
sprechen mit allen – und da die meisten ohnehin Juniper-Geräte einsetzen, gehen wir davon aus, dass
sich kaum einer die Chance entgehen lassen wird, mit dem Mehrwert Mobile Security neue
Einnahmequellen zu erschließen", so Sepp Lausch, Area Director Enterprise DACH bei Juniper Networks
beim Pulse MSS Launch in München. Jeff Wilson, Principal Analyst für Netzwerksicherheit bei
Infonetics Research sieht für ein solches Angebot dringenden Bedarf: "Privatanwender und
Geschäftskunden verlassen sich bei E-Mail, Kontakten, Mobile Banking und anderen Anwendungen, die
sensible persönliche Informationen verlangen, auf ihre Smartphones. Die meisten Anwender haben
keine klare Vorstellung davon, was passiert, wenn sie ihr Telefon verlieren oder es gestohlen wird."

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