Facebook gibt zu: Korrekturen notwendig

Schutz der Privatsphäre: Facebook-Änderungen unzureichend

1. Juni 2010, 10:18 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Änderungen können nur ein erster Schritt sein

Zuckerberg sagt auch, dass Facebook die Verwirrung beende wolle, die bei Links herrsche, die Profil-Informationen wie Aktivitäten oder Interessen an andere Websites weitergeben. Es geht dabei um Facebooks heftig kritisiertes Personalisierung-Sofort-Funktion (»Instant Personalization«), gestartet im April.

Facebook stellt nun eine neue Basisseite für die Einstellungen zum Datenschutz bereit. Anwender können dort ihre eigenen Grundeinstellungen für die Privatsphäre definieren. Dies schließt Optionen wie »Nur Freunde«, »Freunde von Freunden«, »Jeder« sowie eine Mischung dieser Einstellungen mit ein. Diese Basiseinstellungen werden dann auf alle Datenschutz-Konfigurationsmöglichkeiten angewendet.

Auch wenn Facebook sich scheinbar in Sachen Datenschutz bewegt. Viele Datentschutz-Gruppierungen schätzen die Änderungen bei Facebook als nicht weitreichend genug ein. So sagt die Electronic Frontier Foundation (EFF), dass die Korrekturen beim Datenschutz ein guter erster Schritt seien. »Es ist aber mehr notwendig«, um den Datenschutz angemessen zu adressieren.

»Alle neuen Einstellungen sind positive Schritte, die den Nutzern mehr Kontrolle über den Schutz ihrer Daten geben«, so Kevin Bankston, Senior-Rechtsanwalt bei EFF, in einem Blogeintrag. »Sie sind eine direkte Antwort auf mehrere Kritikpunkte der EFF und korrigieren einige der schlimmsten Fehlentwicklungen bei Facebooks Datenschutz.«

»Trotzdem gibt es noch immer einige fundamentale Bedenken, über die Menge an Informationen auf die Facebook-Applikationen von Dritt-Herstellern Zugriff haben, so Bankston. »Deshalb hoffen wir, dass dies nur der erste und nicht der letzte Schritt von Facebook in Richtung von mehr Datenschutz.«

So erhebt die EFF weiter die Forderung, dass es bei der Personalisierung-Sofort-Möglichkeit eine Auswahl- (Opt-in) und nicht eine Abwahl-Funktion (Opt-out) gibt. Zudem sind Daten, über sich der Nutzer direkt identifizieren lässt, wie Name, Freundeslisten oder Bilder zum Profil weiter öffentliche Informationen, die frei verfügbar im Internet sind.


  1. Schutz der Privatsphäre: Facebook-Änderungen unzureichend
  2. Änderungen können nur ein erster Schritt sein
  3. Kritiker: Änderungen vielleicht doch nur Kosmetik

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Facebook

Matchmaker+