Die Rahmenbedingungen für IT-Dienste müssen dabei nicht nur die funktionale Seite, sondern auch die im weitesten Sinne als »Governance« zu bezeichnenden Aspekte einbeziehen. Dabei geht es um Fragen wie die Zugriffssteuerung, die Überwachung, die zulässigen Speicherorte für Informationen gerade in geografischer Hinsicht und Anforderungen an die Datensicherheit, aber auch die Frage, wie man Daten zu einem Dienstanbieter migrieren und von dort wieder zurück bekommen kann.
Wer diese Anforderungen definiert und ihre Einhaltung über Service Level Agreements (SLAs) sicherstellt, kann die Risiken der Leistungserbringung von IT-Diensten kontrollieren und damit auch gezielt reduzieren.
Ohne eine solche Vorgehensweise gibt es dagegen in der Tat unkalkulierbare Risiken. Wo liegen die Daten? Wie kann man sie bei Bedarf zu einem anderen Provider migrieren? Wie werden die Zugriffsberechtigungen auf externe Cloud-Dienste gesteuert? Und wie geht man mit privilegierten Zugriffsberechtigungen der eigenen Administratoren und Operatoren für einen solchen Dienst und der privilegierten Benutzer beim externen Dienstanbieter um? Diese Fragen lassen sich nur beantworten und die mit ihnen verbundenen Risiken nur minimieren, wenn man sie auch stellt – und das setzt eben voraus, dass man beim Servicemanagement und umfassenden Servicebeschreibungen beginnt, bevor man Dienste bei externen Anbieter bezieht. Wer es konsequent für alle IT-Dienste macht, wird auch durch eine höhere Qualität der eigenen IT-Leistungserbringung davon profitieren.
* Martin Kuppinger ist Gründer des Analystenunternehmens Kuppinger Cole, das sich im Schwerpunkt mit den Themenbereichen Identity und Access Management, Governance, Risk Management, Compliance sowie Cloud Computing und Virtualisierung beschäftigt.