Immer häufiger fallen auch mobile Anwender so genannten Ransomware-Attacken zum Opfer. Die Qualität dieser Erpressersoftware hat sich massiv verbessert, warnt jetzt das Sicherheitsunternehmen Kaspersky Labs.
»Bezahlen Sie für die Entsperrung Ihres Geräts direkt per iTunes-Gutschein«, solchen oder ähnlichen Erpressungsangriffen sehen sich mittlerweile auch Smartphone-Nutzer in Deutschland ausgesetzt. Laut einer jetzt veröffentlichten Kaspersky-Studie ist das Aufkommen mobiler Erpressungsangriffe in den vergangenen drei Jahren um 15,8 Prozent angestiegen. Vor allem die Qualität mobiler Ransomware hat dem Sicherheitsunternehmen zufolge verbessert. »Auch im mobilen Bereich gibt es Ransomware. Die Qualität der Schädlinge hat sich stark verbessert. Versionen wie Fusob und Svpeng holen mit großen Schritten zu ihren Verwandten im PC- und Mac-Bereich auf und grassieren auch in Deutschland«, warnt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab.
Mobile Ransomware sperrt entweder das infizierte Gerät oder verschlüsselt dort gespeicherte Daten. Die Malware Fusob ist ein Beispiel für eine solche Software, die es auf Smartphones und Co. abgesehen hat und in Deutschland bereits sehr aktiv war. Hat der Trojaner ein Gerät infiziert, blendet er auf dem Bildschirm des Opfers eine Zahlungsaufforderung ein und fordert ein Lösegeld in Höhe von 100 bis 200 US-Dollar, die vom Nutzer in Form von Codes auf Prepaid-iTunes-Karten bezahlt werden sollen.
Jeder dritte deutsche Befragte (33,4 Prozent) fürchtet sich übrigens davor, Opfer mobiler Ransomware beziehungsweise Cybererpressung zu werden. Die meisten handeln allerdings nicht entsprechend. Weit weniger als die Hälfte (40,6 Prozent) der deutschen Befragten führt Backups der auf dem Smartphone oder Tablet gespeicherten Daten durch. Alle anderen tun das nicht und riskieren damit, dass die Daten nach einem Angriff verloren sind.