So richtig schossen die Zahlen dann allerdings in die Höhe, als die drei Accounts auch noch »Social-Game-Gruppen« beitraten. Mit einem Schlag waren nun viel mehr Leute bereit, die fremden Profile zu ihren Kontakten hinzuzufügen. Innerhalb von 24 Stunden akzeptierten 85 User eine Anfrage des ersten unbekannten Profils, ohne weiterführende Angaben. Die beiden ausführlicheren Profile wurden in dieser Zeit sogar von 108 (Profil 2) beziehungsweise 111 Nutzern (Profil 3) anstandslos als neue Freunde akzeptiert.
Dieses nachlässige Verhalten auf der Jagd nach Social-Gaming-Punkten bringt damit eine erhebliche Gefahr für die IT-Sicherheit mit sich. Neben einer Konsolidierung Erhöhung der Spamming-Reichweite, können die Cyberkriminellen dank des naiven Vertrauens der Social-Gamer besonders erfolgreich Daten- und Identitätsdiebstahl betreiben, bis hin zur kompletten Account-Übernahme für die weitere Verbreitung von Malware. Beispielsweise folgten 24 Prozent der neuen »Freunde« der Test-Accounts direkt einer Kurz-URL, die ohne weitere Erklärung über die Profile versendet worden war. Da für die User nicht direkt nachzuvollziehen ist, wo diese Mini-URLs hinführen, können sie damit schnell auf verseuchte Seiten umgeleitet werden (siehe:Augen auf im Social-Network-Verkehr: Sicherheits-Tipps).
Virenfachmann Petre warnt deshalb ausdrücklich vor der gefährlichen Gutgläubigkeit im Umfeld der Social-Games: »Diese Tatsache führt Spam über Social-Engineering-Schemata erheblich effizienter an den User heran als jede andere Spam-Form oder jeder Betrugsversuch via E-Mail. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass es sehr einfach ist, die Anwender innerhalb sozialer Umgebungen so auszutricksen, dass sie Spammer ihrer Profil-Liste bereitwillig hinzufügen.« Als wirkungsvollste Gegenmaßnahme rate man daher »allen Social-Gaming-Fans, äußerste Vorsicht walten zu lassen, bevor sie ihren Freundeskreis erweitern.«