Zukunft der IT-Security
Symantec: Antivirensoftware ist am Ende
Für Security-Anbieter Symantec ist das Ende der Antivirensoftware gekommen. Zudem sei Sicherheitstechnik für Endgeräte kein »Verkaufsschlager« mehr.
Brian Dye, Chef für Information Security bei Symantec, sieht Antivirenlösungen als »zum Scheitern verurteilt«. Zudem erklärte der Security-Spezialist gegenüber dem Wall Street Journal, Sicherheitstechnik für Endgeräte sei kein »Verkaufsschlager« mehr. Für Dye ist vor allem die geringe Abwehrrate aktueller Lösungen problematisch. Nicht einmal die Hälfte der heutigen Cyberattacken könnten von aktuellen Antivirenprodukten abgefangen werden, so der Manager. Security-Dienstleister – Symantec inbegriffen – müssten sich den neuen Gegebenheiten anpassen und sich darauf einstellen, erklärt Dye. Symantec hatte im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres noch 40 Prozent mit Antivirenprodukten umgesetzt.
Das Statement klingt für einen Security-Anbieter im ersten Moment mutig, ist aber keineswegs neu. Schon 2008 hatte Trend-Micro-Chefin Eva Chen Antivirensoftware in einem Statement scharf kritisiert: »In den letzten drei Jahren empfinde ich die Antivirus-Industrie als überflüssig«, so Chen. Wie könne man behaupten, man mache einen guten Job, wenn da draußen 5,5 Millionen neue Virenarten existierten?
Für Catalin Cosoi, Chief Security Strategist bei Bitdefender, liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. »Klar ist: sich ausschließlich auf Antiviren-Software zu beschränken, führt in eine Sackgasse – und das schon seit mindestens acht Jahren«, so Cosoi. Der Security-Experte führt einen Vergleich aus der Medikamenten-Branche an. Aspirin könne zwar viele Krankheiten nicht heilen, funktioniere aber immer noch bei Kater, Kopfweh oder einer leichten Erkältung. Deswegen hätten es viele Menschen immer noch in ihren Hausapotheken. Wie es andere Medikamente für andere Krankheiten gebe, hätten auch die Security-Anbieter verschiedene Lösungen in ihrem Portfolio. »Antivirus ist nur eine Funktion innerhalb einer Security-Suite«.
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