Keine Besserung bezüglich IT-Sicherheit hat nach Angaben von Symantec Messagelabs der Januar 2010 im Vergleich zum vergangenen Jahr gebracht. Vor allem das Spam-Aufkommen lag mit 83,9 Prozent am Aufkommen aller E-Mails fast so hoch wie im Dezember 2009.
Symantec hat den neuen »Messagelabs Intelligence Report« für Januar 2010 vorgelegt. Die aktuellen Analysen zur Online-Sicherheit machen deutlich, dass Spam-Versender bereits eine Reihe neuer Attacken rund um Ereignisse im neuen Jahr planen.
Zum Jahresauftakt beobachtete Messagelabs Intelligence beispielsweise die typischen Neujahrsangebote für Pharmazeutika, Mode-Accessoires, Schlankmacher, Kredite und Jobs. Zeitweise entfielen sogar 7,7 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens eines Tages auf Nachrichten, die Bezug auf den Jahreswechsel nahmen.
Dabei taten sich vor allem die Botnets Grum und Cutwail hervor. Beide zeichneten zusammen für mehr als die Hälfte der Spam-Mails verantwortlich, die sich des neuen Jahres als Aufhänger bedienten. Mittlerweile verlagern Spammer ihre Aktivitäten verstärkt auf andere Themen. Es ist zu erwarten, dass sich die Szene als Nächstes auf Werbe-Mails zum Valentinstag stürzen wird.
Spammer und Phishing-Betrüger haben im Januar zudem versucht, die Erdbebenkatastrophe auf Haiti mit Vorkassentricks zu ihrem Vorteil zu nutzen. Während zahlreiche Länder fieberhaft daran arbeiten, humanitäre Hilfe auf den Weg zu bringen, fahnden Online-Kriminellen ihrerseits nach Möglichkeiten, Kapital aus der Spendenbereitschaft der Bevölkerung zu schlagen.
Dazu überschwemmen sie die Postfächer von E-Mail-Usern mit angeglichen Spendenaufrufen, inklusive Angabe von Kontonummern.
Ende des Jahres 2009 stammten 83,4 Prozent des gesamten Aufkommens an unerwünschten Werbe-Mails von Botnets. Berechnungen von Messagelabs ergaben, dass ein Anteil von 0,9 Prozent über Accounts bei kostenlosen Webmail-Diensten verbreitet wurde. Das entspricht pro Tag rund 900 Millionen solcher Nachrichten.
Mehr als 79 Prozent dieser Spam-Mails entfielen auf E-Mail-Adressen, die bei drei bekannten und viel genutzten Gratis-Anbietern angelegt worden waren.
»Obwohl Webmail-Anbieter alles Erdenkliche unternehmen, um den Missbrauch ihrer Dienste zu unterbinden, existiert im Untergrund immer noch ein schwunghafter Handel mit ihren Accounts. Es rechnet sich für die Beteiligten offenbar weiterhin, rechtmäßig und uneingeschränkt nutzbare Webmail-Adressen zu kaufen und zu verkaufen«, betont Paul Wood Senior Analyst bei Symantec Hosted Services.