Mag hinter manch einem blinkenden 1200-Watt-Gaming-Koloss an Netzteil auch eine Portion Kompensation oder Angebertum stecken, so macht es durchaus Sinn, hier nicht allzu knausrig zu sein: Wie unser Test zeigt, kann es mit Billig-Netzteilen nämlich schnell brandgefährlich werden.
Während effiziente und leistungsfähige Netzteile für echte PC-Freaks ein unverzichtbares Statussymbol darstellen, können all jene, die einen möglichst billigen Rechnern aufbauen wollen, den sündhaft teuren Stromspendern nichts abgewinnen. Aber Vorsicht: Solche Netzteile können gefählich sein - wie unser Test und Video zeigen.
Billignetzteile gibt es bekanntlich zu Hauf – vor allem im beliebten Schnäppchen-Jagdrevier namens eBay. Wir haben uns eine Reihe besonders billiger Netzteile besorgt und im Testlabor des PC Magazins auf Herz und Nieren geprüft. Ergänzend besorgten wir uns zudem zwei besonders günstige Markengeräte. Denn schließlich wollten wir wissen, ob man als Kunde bei bekannten Brands besser bedient wird oder aber einfach nur mehr Geld für die gleiche Leistung bezahlt. So kamen insgesamt neun Netzteile mit Nennleistungen zwischen 350 und 750 Watt zu Preisen zwischen 7,99 und 49,90 Euro in die Redaktion.
Schon beim ersten Augenschein zeigten die meisten eBay-Kandidaten Auffälligkeiten, die auch ohne aufwändige Marter im PC-Magazin-Testlabor stutzig machen. Dafür genügt mitunter schon ein Blick auf die aufgedruckten, technischen Daten. Der zeigt, dass die teilweise beachtliche Leistung der Billigheimer in der Praxis kaum auf die Straße zu bringen ist. Denn dann müssten die versprochenen Watt hauptsächlich auf den 12-Volt-Leitungen bereitstehen. Denn just nach 12 Volt verlangt es den Hauptverbrauchern Chipsatz, Prozessor und Grafikkarte. Statt dessen aber versprechend die Typenschilder der eBay-Schnäpchen geradezu unglaubliche Leistungen auf den 3,3- und 5-Volt-Leitungen. Auf diese Weise wird dann ein 300-Watt-Netzteil per neuem Aufkleber zu einem deutlich teureren 500-Watt Netzteil.