Die niederländische Polizei trainiert Adler, um abtrünnige Logistikdrohnen wieder einzufangen, doch das wird nicht der einzige Bereich bleiben, in dem Tiere künftig Überwachungs- und Sicherungsaufgaben übernehmen. Informationen der CRN-Kopfnuss zufolge will auch die deutsche Rüstungsindustrie mitmischen.
Aufsehen erregte kürzlich ein Amazon-Manager, als er Drohnen mit Pferden verglich. Sie würden sich nicht in einen Baum steuern lassen und stattdessen um diesen herumfliegen, sagte er. Die niederländische Polizei schlussfolgerte scharf, die Flugobjekte hätten einen eigenen Willen und könnten wahrscheinlich auch Durchbrennen – speziell ausgebildete Adler sollen daher künftig abtrünnige Drohnen wieder zur Herde treiben. Man kann sich gut vorstellen, wie ein markerschütternder Raubvogelschrei die nächtliche Stille am Himmel zerreißt und sich eine Logistikdrohne laut wiehernd auf die Hinterbeine stellt.
Doch die Blade Runner genannte Adler-Staffel wird wohl nicht lange die einzige animalische Security-Einheit bleiben. Nachdem Microsoft plant, Rechenzentren wegen der besseren Kühlung im Meer zu versenken, hat das US-Militär damit begonnen, alte Delfine aus dem Ruhestand zu holen und an Sicherheitsdienste zu vermitteln. Ob sie tatsächlich bald um die IT-bestückten Kapseln in Küstennähe patrouillieren können, ist indes noch nicht sicher. Zu viele der Tiere haben offenbar aus ihren früheren Einsätzen posttraumatische Belastungsstörungen davongetragen und fallen derzeit vor allem durch hysterisches Lachen auf.
Hier wittert nun die deutsche Polizei ihre Chance. Bisher exportierte sie gut ausgebildete Schäferhunde in alle Welt, doch seit diese durch Überzüchtung meist ein schweres Rückenleiden mit sich herumschleppen, ist man auf der Suche nach Alternativen. Die hoffte man eigentlich, im Training von Mäusebussard und Tümmler gefunden zu haben – doch die deutsche Rüstungsindustrie schießt quer. Sie soll bei Politikern interveniert haben, es wäre doch ihre ureigene Aufgabe, tödliches Gerät und Getier an lupenreine Demokratien zu liefern. Andernfalls drohe der Verlust von Arbeitsplätzen.
Sigmar Gabriel bekundete geheimen Informationen zufolge bereits Sympathie für das Vorhaben, neben Leopard und Marder künftig auch Bussard und Tümmler nach Saudi Arabien zu liefern. Er könne sich sogar vorstellen, ließ der intern Wüstendachs genannte SPD-Chef durchblicken, mehr arabische Flüchtlinge aufzunehmen. So könne die Rüstungsindustrie das Getier besser auf die gewünschten Ziele abrichten. Den saudischen Freunden wäre das sicher einen hübschen Aufpreis wert, soll Gabriel frohlockt haben.