Android-Schadsoftware entdeckt

Vermeintliche Akku-Tuner-App schließt heimlich Abos ab

15. November 2017, 10:27 Uhr | Elke von Rekowski
G Data warnt Android-Nutzer vor neuer Betrugsmasche.
© kulyk - Fotolia

Vor dem jetzt entdeckten Android-Schädling »Xafecopy« warnt das Sicherheitsunternehmen G Data. Die Schadsoftware tarnt sich als Akku-Tuner-App und bittet den Nutzer mit einer altbekannten Methode kräftig zur Kasse.

Vor einem neuen Android-Schädling warnt jetzt das Sicherheitsunternehmen G Data. Die Schadsoftware tarnt sich als harmlose Akku-Tuner-Anwendung. Ist »Xafecopy« erst einmal installiert, schließt sie im Hintergrund und vom Nutzer unbemerkt Dutzende teure Abonnements ab. Dazu ruft die App heimlich Internetseiten auf und verifiziert die Bestellungen durch simulierte Tastatureingaben. Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Captchas oder SMS-Bestätigungscodes, die bei Abo-Aufträgen normalerweise vorgeschaltet sind, werden dadurch von den Kriminellen umgangen.

Um die ahnungslosen Android-Nutzer zur Kasse zu bitten, nutzt die Schadsoftware das sogenannten WAP-Billing. Diese Bezahlart ist nicht neu. Bereits vor rund 15 Jahren waren solche Abos ein beliebtes und lukratives Geschäftsmodell, das unter anderem auf Musiksendern äußerst aggressiv beworben wurde. Wer eine SMS mit einem bestimmten Wort an eine bestimmte Nummer sendete, zahlte jede Woche per Mobilfunkrechnung einen bestimmten Betrag und bekam dafür Hintergrundbilder, Klingeltöne oder Horoskope – und nicht immer waren diese Abos als solche erkennbar. Bereits damals rief das WAP-Billing Verbraucherschützer auf den Plan.

Auch den nun durch Xafecopy angerichteten Schaden bemerken die Anwender meist erst durch die hohen Rechnungsbeträge. Die eigenen Kunden sind laut G Data bereits vor der Schadsoftware geschützt. Generell rät das Sicherheitsunternehmen Anwendern dazu, die Berechtigungen von Apps genau zu prüfen. Am besten sollte das bereits vor der Installation geschehen. Ruft beispielsweise eine Tuner-Anwendung die Berechtigung für das Nutzen von Premium-Diensten ab, sollte sie nicht heruntergeladen werden. Um den ungewollten Abschluss von Abos zu verhindern, sollten Nutzer zudem vor der Drittanbietersperre Gebrauch machen. Darüber hinaus sollte auch auf allen Mobilgeräten ein guter Malwareschutz installiert sein.


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