CRN-Interview mit Tanja Hilpert von Axis

»Wir sehen einen Trend zu Multi-Sensor-Kameras«

18. Juli 2018, 7:59 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Intelligente Komprimierungsalgorithmen helfen bei der Reduzierung der Datenraten«

CRN: Wird eigentlich noch viel Analogtechnik nachgefragt?

Hilpert: Nein, der analoge Markt befindet sich seit Jahren im freien Fall und ist unserer Meinung nach kaum mehr präsent.

CRN: Ist 4K-Auflösung schon sehr verbreitet?

Hilpert: Wichtig ist, dass 4K nicht für alle Situationen geeignet ist. In einem kleinen Shop wird eine 4K-Kamera fehl am Platz sein. Diese Technologie kann die Vorteile vor allem bei der Überwachung von großen, stark frequentierten Arealen ausspielen wie beispielsweise in Bahnhöfen, Sportstadien oder am Flughafen. 4K ist natürlich in diesen Bereichen auch bereits im Einsatz, keine Frage.

Zudem sehen wir, dass sich in der Branche gerade ein interessanter Wandel vollzieht. Statt schlicht auf nur höhere Auflösungen zu setzten, geht der Trend vermehrt zu Multi-Sensor-Kameras. Diese Modelle vereinen drei oder sogar vier Sensoren in einem Gehäuse und ermöglichen so je nach Modell eine sehr detaillierte Übersicht oder auch eine sehr flexible Ausrichtung der einzelnen Kameraeinheiten. Auch wenn die Auflösung der einzelnen Sensoren »nur« bei 1080p liegen, kommt man mit vier Sensoren ebenfalls auf die 8 Megapixel der 4K Auflösung. Und natürlich auf die entsprechenden Bandbreiten beziehungsweise den Speicherbedarf.

CRN: Stellen die hohen Auflösungen neue Herausforderungen im Bereich Netzwerk und Storage?

Hilpert: Intelligente Komprimierungsalgorithmen helfen inzwischen deutlich bei der Reduzierung der Datenraten. Die »Axis Zipstream«-Technologie grenzt sich dabei durch einen forensischen Ansatz ab. Statt Bitraten einfach nur zu begrenzen, wie es leider im Markt üblich ist, und dadurch die Bildqualität bei viel Bewegung deutlich zu reduzieren, wird bei unserem Ansatz die Szene dynamisch analysiert und nur in forensisch irrelevanten Bildbereichen die Kompression angehoben. So wird der Speicherbedarf deutlich reduziert und wichtige Details bewahrt.

CRN: Axis bietet nicht nur Kameras und Rekorder an, sondern auch Videomanagement-Software und Analytics-Anwendungen und sogar Zutrittskontrollsysteme. Wie wichtig ist es für ihre Vertriebspartner, Kunden ein Komplettpaket liefern zu können?

Hilpert: Auch hier stehen die Anforderungen durch den Kunden im Vordergrund, für die zunehmend Komplettlösungen von Interesse sind. Doch gibt es für jede Sparte gänzlich unterschiedliche Anforderungs- und Aufgabenbereiche, die nur schwer gebündelt werden können. Für jeden Partner wäre es das Idealszenario, wenn er in allen Bereichen, sei es IP-Video, -Audio, Analyse-Software oder Zutrittskontrolle, dem Endkunden ein Komplettpaket aus einer Hand schnüren kann. Dies ist in der Realität aber eher selten der Fall.


  1. »Wir sehen einen Trend zu Multi-Sensor-Kameras«
  2. »Intelligente Komprimierungsalgorithmen helfen bei der Reduzierung der Datenraten«
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