Die 1&1 Internet AG kann künftig eigene Mobile-Internet-Produkte anbieten, die das Mobilfunknetz von Vodafone nutzen. Außerdem steigt der Provider stärker in die Cloud-Application-Vermarktung ein und offeriert in Kürze ein browserbasiertes Offfice-Paket.
Die United Internet-Tochter 1 &1 Internet AG hat innerhalb eines Tages zwei strategische Entscheidungen bekannt gegeben: So werden Vodafone Deutschland und 1&1 ihre bereits bestehende Zusammenarbeit im Mobilfunkmarkt vertiefen. 1&1 wird virtueller Netzbetreiber und kann auf Basis eines MVNO-Vertrages (Mobile Virtual Network Operator) künftig selbst gestaltete Mobile-Internet-Produkte vermarkten. Durch den mit Vodafone geschlossenen MVNO-Vertrag will 1&1 laut Vorstandssprecher Robert Hoffmann vor allem im Bereich mobile Datenprodukte wachsen. Die bisherige Zusammenarbeit zwischen dem Düsseldorfer Netzbetreiber und dem Internetprovider aus Montabaur hat 1&1 bereits eine Million Kunden beschert, die heute das Mobilfunknetz von Vodafone Deutschland nutzen.
Mit einer weiteren Vereinbarung will 1&1 die Position im Bereich Cloud-Applications ausbauen: Der Internetprovider hat mit der kalifornischen Softwareschmiede Zoho Corporation eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Markteinführung der Online-Office-Suite »Zoho« ausgehandelt. Ziel der Partnerschaft ist die Bereitstellung von Cloud-Standard-Lösungen für kleine und mittelständischer Unternehmen (KMU), aber auch für Privatanwender. Letztere sollen über GMX und Web.de adressiert werden, die wie 1&1 zur United Internet Gruppe gehören.
Das neue Produkt »1&1 Online Office« soll bereits im ersten Halbjahr in Deutschland und Großbritannien eingeführt werden. Weitere Länder folgen sukzessive. Mit der Zoho-Kooperation wendet sich 1&1 im Bereich Softwarelösungen noch stärker als bisher von Softwareriesen wie Microsoft ab. Bereits im Februar 2007 hatte der Provider eine Partnerschaft mit der Open-Xchange GmbH bekannt gegeben, einem Anbieter von Kommunikations- und Kollaborations-Lösungen. Darüber hinaus ist 1&1 ein Gründungsmitglied der Kampagne »No Software Patents« und arbeitet an verschiedenen Open-Source-Projekten mit.