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Was IT-Verantwortliche wissen müssen

Tipps 4 bis 7: Anwendungen, Server, lokale Daten

Autor:Folker Lück • 19.4.2011 • ca. 2:00 Min

4. Anwendungen testen

Der Test aller (!) Anwendungen unter Windows 7 ist der wohl wichtigste Teil eines Migrationsprojekts. Dabei sollten Unternehmen auf keinen Fall den Fehler machen, diese Tests nur von ihren Administratoren durchführen zu lassen. Denn diese können zwar beurteilen, ob sich eine Anwendung unter Windows 7 problemlos starten lässt. Doch weiß nur derjenige Anwender, der täglich mit einem Programm arbeitet, ob auch wirklich alle benötigten Funktionen einer Applikation erwartungsgemäß arbeiten. Ebenfalls wichtig zu prüfen sind Abhängigkeiten bestimmter Programme untereinander. Am besten sucht man sich pro Fachbereich mindestens einen repräsentativen Power-User mit einer komplexen Arbeitsplatzumgebung heraus, der übergangsweise einen zweiten Rechner mit Windows 7 und allen seinen Anwendungen zum Praxistest erhält.

5. Serverseite nicht vergessen

Eine Migration von XP auf Windows 7 hat nicht nur Auswirkungen auf lokal installierte Anwendungen, sondern kann auch weitere Systeme im Unternehmen betreffen. So ist es beispielsweise erst mit den Gruppenrichtlinien des Windows Server 2008 möglich, die Windows-Firewall von Windows 7 richtig und umfassend zu administrieren. Daher empfiehlt Aagon unter anderem, vor einer Client-Migration auf Windows 7 zumindest alle Domänen-Controller mit dem Active Directory auf den Windows Server 2008 zu migrieren.

6. Lokale Daten migrieren

Gibt es auf den Rechnern der Anwender lokale Daten, sollten diese zumindest eine Zeit lang wiederherstellbar sein – selbst wenn die lokale Datenspeicherung im Unternehmen eigentlich untersagt ist. Relativ einfach ist die Sicherung dieser Daten,wenn im Zuge der Migration gleichzeitig die Hardware ausgewechselt wird. In diesem Fall bleiben die ausgemusterten PCs einfach noch ein paar Monate im Lager stehen. Wird jedoch das Betriebssystem bestehender Rechner migriert, ist der Königsweg die Sicherung aller lokalen Daten vor der Migration ins Netz. Das wäre auch ein adäquater Fallback-Plan, doch kann dies schnell sowohl das lokale Netzwerk, als auch die Speichersysteme für die Datensicherung an ihre Belastungsgrenzen bringen. Ist daher weder die eine noch die andere Variante möglich und die im Unternehmen vorhandene Hardware relativ homogen, kann man alternativ die erste zu migrierende Abteilung mit neuer Hardware ausstatten. Deren alten Rechner bleiben dann einige Zeit als Backup stehen, bevor sie auf Windows 7 umgestellt und der nächsten Abteilung übergeben werden. Deren alte Rechner werden dann wieder einige Zeit vorgehalten, bis die nächste Abteilung an der Reihe ist.

7. Benutzereinstellungen mitnehmen

Neben lokalen Daten möchten Benutzer auch ihre Einstellungen unter dem neuen Betriebssystem wiederfinden. Bei deren Übernahme darf man nicht vergessen, dass die Migration von XP auf Windows 7 eine Neuinstallation des Betriebssystems voraussetzt und Windows 7 eine veränderte Verzeichnisstruktur aufweist. Daher sollten beispielsweise die Einträge im Startmenü sowie Verknüpfungen auf dem Desktop nicht migriert werden. Denn diese Einträge wären auf dem Zielrechner doppelt vorhanden und die Hälfte würde nicht funktionieren. Natürlich sollte auch die Migration der Benutzereinstellungen ausgiebig getestet werden.