Das von IBM Anfang April 1987 vorgestellte Betriebssystem OS/2 wartete bereits damals mit innovativen Features wie Multitasking auf. Dennoch schaffte IBM es nicht, damit auf breiter Front DOS abzulösen und wurde so letztlich von Microsoft mit Windows verdrängt.
Am 2. April 1987 leitete IBM mit einer doppelten Pressekonferenz in Miami und New York nach eigenen Aussagen eine PC-Revolution ein: sechs neue Rechner, bestückt mit OS/2 wurden vorgestellt. OS/2 sollte das betagte DOS ablösen, doch es kam anders. Wie, dazu veröffentlichte das Time Magazine am Montag in seinem Technik-Blog einen großen Bericht über OS/2 und seinen 25-jährigen Geburtstag. Das Aufmacherfoto zeigt Bill Gates mit einem OS/2-Anstecker am Revers. Jener Bill Gates hatte mit seiner Firma Microsoft zusammen mit IBM an OS/2 gearbeitet, bis er sich dann 1991 zurückzog, um ausschließlich an Windows zu arbeiten.
Der Rest ist Geschichte. Windows löste DOS ab und ist heute noch das dominierende Betriebssystem. Big Blue entwickelte das bereits multitasking-fähige OS/2 zunächst alleine weiter, um es dann 2002 einzustellen. Es gab nur noch Support für Bestandskunden. Dieser endete 2006. Seitdem rät IBM seinen Kunden zum Umstieg auf Linux.
Der Vertrieb von OS/2 wurde bereits 2001 unter dem Namen eComStation von der Firma Serenity Systems übernommen. Da die dahinterstehende Firma aber keinen Zugriff auf den Quellcode hat, sind keine Weiterentwicklungen zu erwarten. Jedoch wurde OS/2 nicht unerheblich erweitert und die Oberfläche an heutige Standards angepasst.