Nach mehreren Jahren auf Spitzenpositionen der Verkaufscharts haben sich die Konsolenspieler offenbar an den virtuellen Instrumenten von Guitar Hero und Co gedaddelt. Nachdem der Spielentwickler Activision Blizzard zunächst seine für dieses Jahr angekündigte Fortsetzung abgesagt hat, schließt er nun auch die komplette Abteilung.
Mit der Plastik-Gitarre einen Rockstar zu imitieren, ist aus der Mode gekommen. Jetzt heißt es "Game over" für "Guitar Hero", einst eines der populärsten Videospiele dieser Art. Der Spieleentwickler Activision Blizzard schließt die zuständige Abteilung und sagte auch die nächste Ausgabe des Spiels ab, die in diesem Jahr erscheinen sollte.
Bei Spielen wie "Guitar Hero" muss man im Takt die richtigen Knöpfe treffen und kann so Musik machen. Vor einigen Jahren war das Genre ein Milliardengeschäft, auch der Handel mit Utensilien wie Gitarren, Schlagzeugen oder Mikrofone boomte. Seit einiger Zeit haben die Kunden jedoch die Begeisterung für das Musizieren vor dem Fernseher verloren.
So stieß der Medienriese Viacom Ende vergangenen Jahres nach hohen Verlusten die Firma Harmonix, Entwickler des Konkurrenzspiels "Rock Band", ab. Laut Medienberichten bezahlte eine Gruppe von Investoren beim Kauf nur 50 US-Dollar - den Preis eines einzigen Spiels. 2006 hatte Viacom noch 175 Millionen US-Dollar für Harmonix ausgegeben, das auch bei der ersten Version von "Guitar Hero" Hand angelegt hatte.
"Guitar Hero" kam 2005 auf den Markt. Im Jahr darauf sicherte sich Activision das Spiel für 100 Millionen US-Dollar. Im Herbst 2010 erschien die sechste und nun voraussichtlich letzte Auflage mit dem Untertitel "Warriors of Rock".