Interview zum Thema Enterprise Content Management

Alfresco-Manager Thomas Lederer: »Open Source heißt kurze Entwicklungszyklen«

16. September 2008, 15:22 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Alfresco-Manager Thomas Lederer: »Open Source heißt kurze Entwicklungszyklen« (Fortsetzung)

Die Benutzeroberfläche von Alfresco Enterprise, hier eingebettet in Googles "iGoogle": Die ECM-Lösung bietet Content-Management und Collaboration-Funktionen.
Die Benutzeroberfläche von Alfresco Enterprise, hier eingebettet in Googles "iGoogle": Die ECM-Lösung bietet Content-Management und Collaboration-Funktionen.

Network Computing: Nennen Sie einige Gründe, warum ein Unternehmen statt auf die Lösung eines etablierten Anbieters auf die von Alfresco setzen sollte?

Lederer: Neben unserer hohen Softwarequalität durch unsere eigene Qualitätssicherung erlaubt unser Modell eine hohe Anpassungsfähigkeit. Daher sind wir in der Lage, unsere Lösung exakt an die Anforderungen des Anwenders anzupassen. Und deshalb sind die Betriebskosten für den Anwender niedrig.

Darüber hinaus ist Alfresco einfach und vollkommen intuitiv bedienbar – der Anwender muss sich nicht mit langwierigen Schulungen auseinandersetzen, sondern kann schnell mit der Software arbeiten.

Network Computing: Welche Rolle werden gehostete ECM-Lösungen spielen, Stichwort Software as a Service?

Lederer: Sicherlich werden gehostete ECM-Lösungen eine gewisse Rolle spielen. Aber meiner Ansicht nach wird sich das wohl eher auf weniger sensible Daten beschränken. Alfresco bietet dagegen eine webbasierte ECM- und WCM-Lösung [Web-Content-Management, d. Red.] mit einem hohen Sicherheitsstandard. Alfresco ist damit auch als SaaS problemlos verwendbar und wird auch bereits in diesem Bereich eingesetzt.

Network Computing: Welche Zielgruppe spricht Alfresco mit seiner Lösung primär an?

Lederer: Alfresco wurde für den unternehmensweiten Einsatz bei Großunternehmen konzipiert, ist aber aufgrund seiner Flexibilität ohne weiteres auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen einsetzbar – eine Zielgruppe, die wir gerade auch auf dem deutschen Markt erreichen möchten.

Network Computing: Alfresco hat einige Kunden in der Schweiz; deutsche Unternehmen sind jedoch nicht in der Kundenliste aufgeführt. Gibt es Anwender in der Bundesrepublik?

Lederer: Es gibt in der Zwischenzeit auch einige deutsche Kunden, etwa Hagos oder Dialog Semiconductor. Allerdings möchten viele nicht in der Öffentlichkeit genannt werden.

Network Computing: ECM-Systeme sind normalerweise aufwändig in Bezug auf Implementierung und Wartung. Das setzt eine gute technische Beratung vor der Implementierung und einen hochwertigen Support im Anschluss voraus. Wie deckt Alfresco diesen Bereich in Deutschland ab?

Lederer: Wir haben unsere Core-Entwickler, die Alfresco ständig weiterentwickeln und auch einen entsprechenden Support liefern. Die Implementierungen bei unseren Geschäftskunden laufen alle über zertifizierte Systemintegratoren. Sie bieten eine umfassende Integrationsleistung im Rahmen von Projekten stehen dabei im engem Kontakt mit uns.

Network Computing: ECM setzt sich aus vielen Teilbereichen zusammen: Content-Management, Collaboration-Funktionen et cetera. Immer wichtiger wird jedoch das Web-Content-Management. Was hat Alfresco hier zu bieten?

Lederer: Wir stellen unseren Kunden bereits in der Alfresco Enterprise Release 2.2 von Alfresco ausgereifte WCM-Funktionen zur Verfügung - als Erweiterung der ECM-Funktionen. Wir bieten hier etwa ein System für extrem komplexe Roll-outs, etwa bei Electronic Arts.

Network Computing: Mit Typo3 gibt es einen starken Mitbewerber aus dem Open-Source-Umfeld. Wie differenziert sich Alfresco von Typo3?

Lederer: Unsere Kunden lassen sich vor allen Dingen durch die hohe Skalierbarkeit der Alfresco-Software überzeugen. Gerade in der neuen Version 2.2 bieten wir eine extrem verbesserte Performance, eine einfache Bedienung, Web 2.0-Funktionen, Sandbox-Virtualisierung und Simple-Site-Migration, außerdem ein Roll-Back, bei dem der Anwender jederzeit nachvollziehen kann, wie die Website zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit ausgesehen hat.

Network Computing: Wie geht Alfresco den Markt in Deutschland an? Bislang sind ja nicht allzu viele Kooperationspartner hier zu Lande vorhanden.

Lederer: Wir haben sowohl im Vertrieb als auch in der Systemintegration ein umfassendes Partnernetz aufgebaut. Dazu gehören Firmen wie Optaros, Dmc, Fme, Westernacher, B-next, Ancud IT, Ingres, Alfa Media und Redhat.


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