Das Trendthema Big Data greift tief in unsere Arbeits- und Lebenswelt ein. Marktforscher der Experton Group haben jetzt einen genauen Blick auf diese Entwicklung geworfen.
»Neue Technologien generieren immer mehr Daten aus Prozessen und Geräten. Die Anwenderunternehmen müssen verstehen, dass manche klassischen Geschäftsmodelle mit dem Datenwachstum nicht Schritt halten können. Sie müssen aber auch verstehen, welche neuen Geschäftsmodelle sich in den aus den Daten gewonnenen Informationen verbergen. Es geht um wesentlich mehr als nur eine größere Datenbasis für einen klassischen Geschäftsprozess.« So fasst Holm Landrock, Lead Advisor Big Data bei der Experton Group, die Erkenntnisse aus der aktuellen Studie »Big Data Vendor Benchmark Deutschland 2016« zusammen. Die Marktforscher sind überzeugt, dass die Entscheider in den Anwenderunternehmen jetzt handeln müssen und sehen die digitale Transformation als eine der letzten Chancen für die IT, das Heft in die Hand zu nehmen.
Aus Sicht der zentralen IT-Abteilungen bestehe die Gefahr, dass Cloud-Angebote für Analysen und Self-Service-IT-Lösungen eine IT neben der IT entstehen lassen, sodass Unternehmen Gefahr laufen, die Chancen neuer, datengetriebener Geschäftsmodelle zu verpassen. Gerade die Korrelation und Akkumulation von Daten führt zu Informationen, die als Basis der neuen Geschäftsmodelle dienen können. So konnten beispielsweise nur wenige Anbieter im aktuellen Benchmark komplexe Big-Data-Projekte benennen. Dass es diese Projekte gibt, wissen die Experton-Analsten jedoch aus ihren Projekten bei den Anwenderunternehmen.
Auf der Anwenderseite gehören zögerliche Investitionen und mangelnde Experimentierfreude zu den wichtigsten Hindernissen für datengetriebene Geschäftsmodelle, also die vorhandenen Daten für neue Geschäftsideen zu nutzen. Hier sind Kreativität gefragt, aber auch Veränderungen in der Unternehmenskultur.
»Anwender müssen darüber nachdenken, wo in ihren Unternehmen das Potenzial für ganz neue Geschäftsfelder stecken könnte – nämlich in den Daten!«, betont Experton Group Advisor Landrock. Sein Kollege Andreas Gadatsch ergänzt: »Die Basis ist in vielen Unternehmen schon längst vorhanden. Sie liegt in den aktuellen Business-Intelligence-Anwendungen und Data Warehouses. Und diese Daten werden wachsen, da neue Technologien wahre Datenströme auslösen können und werden. Allerdings dürfen die Anwender Ind4.0 Sensorik, Hadoop und In-Memory nicht mit Big-Data-Szenarien gleich-setzen.« Die Akkumulation von Daten mit Big-Data-Technologien, wie sie im Big Data Vendor Benchmark betrachtet werden, schafft die Grundlage für wirkliche Big-Data-Szenarien. Die Technolo-gien sind vorhanden und ausgereift. Dies wird durch die Ergebnisse der Anbieter-Positio-
nierungen in der vorliegenden Studie bestätigt.