Von der Europäischen Kommission beauftragte Marktforscher erwarten für den App-Markt in der EU rasantes Wachstum. Sie weisen aber auch auf Probleme hin, die der erstellten Prognose entgegenstehen.
Als Startpunkt der App-Wirtschaft gilt die Eröffnung von Apples App Store für iTunes im Jahr 2008. Inzwischen hat die Entwicklung kleiner Programme für Smartphones, Tablets, TV-Geräte und soziale Netzwerke Fahrt aufgenommen. Das belegt eine aktuelle Studie, die das Marktforschungshaus Gigaom im Auftrag der EU vorgelegt hat.
2013 setzten in der EU demnach Entwickler mit Apps 17,5 Milliarden Euro um, 2018 werden es der Prognose zufolge 63 Milliarden Euro sein. Auf bezahlte Apps, Bezahlfunktionen in zunächst kostenlosen Apps (In-App) sowie auf Werbung entfielen 2013 davon sechs Milliarden Euro, 11,5 Milliarden waren Erlöse aus Programmieraufträgen, die Firmen unterschiedlichster Branchen erteilt hatten: darunter Konsumgüterhersteller, Einzelhändler, Banken und Medien. 2018 soll die Auftragsentwicklung von Apps auf 46 Milliarden Euro zunehmen.
Bei Spielen funktioniert der kostenpflichtige Download der Studie zufolge gut. In allen anderen Bereichen scheint die Auftragsentwicklung das bessere Geschäftsmodell zu sein – das bestätigen 42 Prozent der Befragten.
Gab es in der EU 2013 etwa eine Million Entwickler und 800.000 Vertriebs- und Marketing-Kräfte in der App-Branche, so sollen 2018 rund 4,8 Millionen in diesem Wirtschaftszweig arbeiten: 2,7 Millionen Programmierer und 2,1 Millionen Kaufleute.
Als App-Entwickler treten Hobby-Programmierer, große Spieleanbieter wie die finnische Firma Rovio, kleine Start-ups wie das Münchner Unternehmen Weptun, große Softwarehersteller wie SAP, aber auch IT-Abteilungen von Unternehmen diverser Branchen in Erscheinung.