Vierfacher Umsatz pro App

Apple-Store schlägt Google Play

27. Juni 2014, 13:29 Uhr | Timo Scheibe
Apple-Apps machen deutlich mehr Umsatz als Android-Apps. (Montage: CRN, Foto: cherezoff - fotolia.de)
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Doppelt so große Nutzerbasis, aber nur die Hälfte des Umsatzes von der Konkurrenz: Android-Apps hängen in Punkto Einnahmen den Apple-Apps hinterher.

Eine Milliarde Menschen nutzten Android in den vergangen 30 Tagen. Das verkündete Google-Manager Sundar Pichai beim Auftakt der Entwicklerkonferenz I/O des US-Konzerns. Die Zahl der Apple-Nutzer liegt circa bei der Hälfte. Über den damit generierten Umsatz sagt das allerdings zunächst wenig aus, wie die Analyse des Marktforschers Benedict Evans zeigt.

So zahlte der Suchmaschinen-Riese Google seinen Entwicklern in den letzten 12 Monaten fünf Milliarden US Dollar – mehr als das doppelte im Vergleich zum Vorjahr. Damals erhielten die Entwickler von Google lediglich zwei Milliarden US Dollar. Apple zahlte im Jahr 2013 im Gegensatz dazu sieben Milliarden. Evans vermutet, dass Apple wahrscheinlich zehn Milliarden US Dollar in den vergangenen zwölf Monaten an seine Entwickler ausgezahlt hat. Damit konnte Google trotz einer doppelt so hohen Anzahl von Android-Nutzern im Vergleich zum Apple-Store lediglich die Hälfte an Umsatz verzeichnen.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der Marktanteil von Android-Geräten ist besonders in einkommensschwachen Märkten ziemlich hoch. Diese Strategie will Google mit dem angekündigten Projekt »Android One«, der Entwicklung eines Billig-Smartphones für Schwellenländer weiter fortsetzen. Darüber hinaus verfügen die meisten Menschen in diesen Märkten über keine Kreditkarte. Dies erschwert es Geld für Android-Apps zu generieren – auch weil Google lange gezögert hat, alternative Bezahlmethoden einzuführen. Apple liegt mit seinem iPhone und iPad hingegen im höheren Preissegment und zielt damit auch auf Nutzer mit einem gewissen finanziellen Background. Diese sind dann auch eher gewillt Geld im App-Store auszugeben. Und das macht den Unterschied aus.

Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Entwickler. Mit dem Wissen, das Android-User kein Geld für Apps ausgeben, programmieren diese eher kostenlose mit Werbung unterstützte Apps für das Google-Betriebssystem. Bei einer App, die auf beiden Geräten laufen soll, präferieren die Entwickler daher zunächst die Apple-Version, ehe eine kostengünstigere oder kostenlose Android-App veröffentlicht wird. Denn diese bringt schließlich auch mehr Geld.


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