Der Software-Hersteller VMware hat seine Lösung für die Desktopvirtualisierung, »Virtual Desktop Infrastructure (VDI)«, umbenannt: Mit Version 3, die ab sofort verfügbar ist, heißt das Produkt »View«. Es bietet neue Funktionen, wie den »Offline-Desktop«, der das Arbeiten ohne Netzverbindung unterstützt.
Bei der Virtualisierung von Servern hat Pionier VMware inzwischen Konkurrenz bekommen. Mit Microsoft und Citrix bringen sich gerade zwei Rivalen in Stellung. Nun schlägt der Virtualisierungs- Pionier seinerseits am Client zurück: Mit »VMware View 3« liefert der Software-Hersteller die nächste Generation seiner Lösung für die Desktop-Virtualisierung aus. Die besonderen Ambitionen, die das Unternehmen mit der neuen Version verfolgt, soll die Umbenennung unterstreichen. Denn bisher hieß das Produkt »Virtual Desktop Infrastructure (VDI)«.
Laut Aussage von VMware bedeutet das neue Produkt »einen großen Schritt im Rahmen der vClient Initiative«, die der Anbieter auf seiner Hauskonferenz »VMworld 2008« im September vorgestellt hat. Demnach soll »View 3« entscheidend dazu beitragen, das so genannte Desktop- Dilemma zu lösen. Mit diesem Begriff wird die komplexe und aufwändige Administration von Desktop-Applikationen bezeichnet, die über eine große Zahl verteilter PCs bereitgestellt, aktualisiert, gepatcht und gesichert werden müssen.
Zu den neuen Komponenten von »View 3« zählt der »ViewComposer «. Damit sollen sich virtuelle Desktops einfach aus einem Master- Image erstellen lassen. Der Bedarf an Speicherkapazität sinke dadurch um bis zu 70 Prozent, versichert VMware. Die automatisierte Bereitstellung eines Images dauert nach Angaben des Herstellers nur Sekunden und wird vom »ViewManager« zentral gesteuert. Außerdem lässt sich mit dem »ViewComposer« eine Vielzahl virtueller Desktops auf dem neuesten Stand halten, indem lediglich das Master-Image mit Updates und Patches aktualisiert wird. Änderungen werden an jeden Desktop überspielt, der aus dem Master- Image geklont wurde.
Mit »VMware ThinApp«, einer weiteren Komponente von »View 3«, lassen sich Anwendungen virtualisieren. Sie können so in einer virtuellenDesktop-Umgebungunabhängig von der Version des Betriebssystems oder dem Patch-Niveau ausgeführt werden. Zudem vereinfachen sich die Aktualisierung und das Patching von Applikationen, ihre Zentralisierung und Komprimierung senken zusätzlich den Speicherbedarf.