Geht der Verkauf des operativen Geschäftes von Yahoo an Verizon wie geplant über die Bühne, werden sich die verbleibenden Unternehmensteile in Altaba umbenennen. Chefin Marissa Mayer scheidet wie fünf andere Mitglieder des Verwaltungsrats aus.
Sollte Yahoo sein operatives Geschäft wie geplant an Verizon verkaufen, wäre dies das Ende für einen der ältesten Internet-Konzerne. Das 1994 gegründete Unternehmen würde nach turbulenten Jahren lediglich einige Beteiligungen – unter anderem an Yahoo Japan und der chinesischen Alibaba Group – behalten, nicht jedoch seinen Namen. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, ist geplant, Yahoo Inc. nach dem Verkauf in Altaba Inc. umzubenennen. Zudem stehen größere Änderungen im Management an, denn der Verwaltungsrat soll auf fünf Mitglieder schrumpfen. Sechs werden das Unternehmen verlassen, darunter auch die derzeitige Yahoo-Chefin Marissa Mayer, die 2012 von Google zu Yahoo gekommen war, um den angeschlagenen Internet-Riesen wieder auf Kurs zu bringen.
Gelungen ist das nicht – daran änderten auch weitere Übernahmen wie die der populären Blog-Plattform Tumblr nichts. Zu stark war die Konkurrenz durch Google und Facebook, sodass Yahoo große Verluste anhäufte und schließlich selbst zum Übernahmekandidaten wurde. Noch ist allerdings offen, ob der Verkauf an Verizon tatsächlich erfolgt, denn im vergangenen Sommer und Herbst wurden zwei große Datendiebstähle bekannte: Bereits 2014 wurden Yahoo mehr als 500 Millionen Datensätze abgegriffen, 2013 sogar mehr als eine Milliarde. Die meisten Insider erwarten zwar nicht, dass Verizon den Kauf komplett abbläst, wohl aber die Gelegenheit nutzt, den Übernahmepreis von 4,83 Milliarden Dollar deutlich zu drücken.
Neuer Vorsitzender des Yahoo- beziehungsweise Altaba-Verwaltungsrates soll Eric Brandt werden.