Die Reifeprüfung ist noch nicht bestanden, doch schon jetzt zahlen Investoren fast jeden Preis, um bei Big Data mit dabei zu sein. Milliardenverluste schrecken die Ventures nicht.
Das neue und echte Gold des 21. Jahrhunderts steckt weniger in den Daten erzeugenden Computern oder Sensoren, sondern in intelligenter Software, die aus der Flut verschiedenster Datenquellen Muster, Trends und hochpräzise Vorhersagen erkennen kann. In solche Softwarehersteller investieren derzeit die Venture-Kapitalgeber viel Geld. Mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar sei in den letzten zwölf Monaten in die Branche Big Data Analytics geflossen, vornehmen in US-amerikanische Softwarehersteller, meldet die auf Technologiefirmen spezialisierte Investmentbank GP Bullhound. Dass sich die technologische Kompetenz vieler Glücksritter in der simplen Weisheit erschöpft, in Zeiten des Goldrausches setze man nicht auf die Goldsucher, sondern stecke sein Geld lieber in die Hersteller von Schaufel und Spaten, tut dem Boom keinen Abbruch.
Im Internet macht man sich über den Big-Data-Hype bereits lustig und zieht Vergleiche zu pubertierenden Teenager: Jeder spricht über Sex, niemand weiß, wie es wirklich geht, jeder meint aber der andere tut es bereits, also muss man behaupten, man tue es auch schon. Der Pubertät schon entwachsen sind dagegen die großen IT-Konzerne, die für ihre Reifeprüfung allerdings viel Geld gezahlt haben. Zu viel, wie sich herausstellte.