CRN-Interview mit BIU-Geschäftsführer Felix Falk

»Computerspiele sind das sozialste Medium unserer Zeit«

17. August 2017, 12:57 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue Gamer, neue Sitten

Die Verschiebungen im Games-Markt werden immer deutlicher
Die Verschiebungen im Games-Markt werden immer deutlicher

CRN: Ist der typische Gamer heute noch der gleiche wie vor fünf bis zehn Jahren, oder findet hier durch Trends wie Casual Gaming und neue Zielgruppen eine merkliche Verschiebung statt?
Falk: In den vergangenen fünf bis zehn Jahren hat sich die Spielerschaft in Deutschland deutlich verändert. So interessieren sich heute auch zunehmend ältere Menschen für Computer- und Videospiele. Lag das Durchschnittsalter der Gamer hierzulande 2011 noch bei 31 Jahren, ist der durchschnittliche Spieler von Computer- und Videospielen heute 35,5 Jahre alt. Die Zahl der Gamer in der Altersgruppe 50+ wächst aktuell besonders schnell, zuletzt auf insgesamt 8,7 Millionen Menschen. Damit stellt die Gruppe nicht nur ein Viertel aller Spieler in Deutschland, sie ist damit auch die größte Gruppe an Gamern überhaupt. Auch interessieren sich heute deutlich mehr Frauen für Games: Die Hälfte der Deutschen spielt und die Hälfte davon sind Frauen. Insgesamt ist die Spielerschaft heute also deutlich vielfältiger, das gilt für Computer- und Videospiele gleichermaßen.

CRN: Resultiert daraus auch eine neue Gaming-Kultur, die statt im dunklen Hinterzimmer immer mehr in der Öffentlichkeit stattfindet und bei eSports sogar ganze Arenen füllt sowie im Rahmen von Serious Games sogar zur Weiterbildung beiträgt?
Falk: Auch die Spieler-Kultur hat sich natürlich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Gleichzeitig hat sich aber auch die Wahrnehmung in der Gesellschaft hinsichtlich Games und Gamern verändert. eSports ist hierfür ein gutes Beispiel: Der digitale Sport entwickelt sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus der Nische zu einem Massenphänomen und weckt eine unglaubliche Begeisterung bei Spielern und Fans. Große Turniere füllen ganze Stadien und werden von Millionen Zuschauern per Stream auf der gesamten Welt verfolgt. Hierbei wird deutlich für was Games stehen: Computer- und Videospiele sind das sozialste Medium unserer Zeit, weil sie auf einzigartige Weise zum gemeinsamen Spielen auffordern, sie bringen Menschen zusammen. Das erkennen auch immer stärker diejenigen, die selbst vielleicht noch nicht spielen aber zwangsläufig in immer mehr Lebensbereichen mit Elementen der Gaming-Kultur in Berührung kommen.


  1. »Computerspiele sind das sozialste Medium unserer Zeit«
  2. Neue Gamer, neue Sitten
  3. Virtual Reality ist mehr als ein Hype

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