Noch sind keine Angriffe bekannt geworden, die Meltdown oder Spectre ausnutzen. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Der Sicherheitsforscher Anders Fogh schreibt in einem Blogbeitrag: »Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir in Kürze Malware sehen, die die Sicherheitslücken ausnutzt. Es kursieren bereits Proof-of-Concept-Codes sowie funktionierender Exploit-Code im Internet.«
Security-Papst Bruce Schneier beschwört eine düstere Zukunft herauf: »Spectre und Meltdown sind ziemlich katastrophale Schwachstellen, betreffen aber nur die Vertraulichkeit der Daten. Jetzt haben die Lücken den Forschern gezeigt, wo sie hinschauen müssen. Es wird Neues kommen – und was sie finden werden, wird schlimmer sein als Spectre oder Meltdown. Es wird Sicherheitslücken geben, die es Angreifern ermöglichen, Daten über Prozesse hinweg zu manipulieren oder zu löschen. Die einzige Strategie wird sein, unsere Geräte wegzuwerfen und neue zu kaufen.«
Der Kleinst-Rechner Raspberry Pi ist als einer der wenigen weder von Meltdown noch von Spectre betroffen. Denn zum einen betrifft Meltdown nur Intel-CPUs und zum anderen unterstützt die ARM-Architektur der beim Raspberry Pi verwendeten Prozessoren nicht das spekulative Vorausladen von Inhalten, das die Basis von Spectre darstellt.