Einen Monat nach dem Support-Ende wird Windows XP weiter fleißig genutzt. Einige Unternehmen und auch der Schwarzmarkt profitieren enorm von diesem verschleppten Abschied.
Trotz allem Erfolg in den letzten 14 Jahren hatten weite Teile der ITK-Branche, allen voran natürlich der Hersteller Microsoft, eigentlich gehofft, dass das Kapitel Windows XP mit dem Ende des Supports am 8. April dieses Jahres weitestgehend abgeschlossen sein würde.
Doch die Realität einen Monat nach dem geplanten Tod sieht völlig anders aus. Laut den aktuellen Statistiken der Analysten von Netmarketshare werden noch immer gut 26 Prozent aller Desktop-PCs und Notebooks weltweit mit Windows XP betrieben. Das sind doppelt so viele wie beim aktuellen Windows 8 / 8.1.
Während der weitere Einsatz des veralteten Betriebssystems im privaten Umfeld nicht allzu gefährlich werden kann, drohen professionellen Nutzern enorme Schäden durch Angriffe auf nicht mehr geflickte Sicherheitslücken. Ausgerechnet in diesem Segment haben jedoch viele Behörden und kleinere Unternehmen laut den Analysten von IDC den rechtzeitigen Wechsel versäumt.
Teilweise wurde die Umstellung schlichtweg verschlafen oder der damit verbundene Aufwand unterschätzt. Teilweise ist sie den Betroffenen jedoch auch schlichtweg zu teuer und komplex. Denn neben dem neuen Betriebssystem müssen oft auch neue Rechner angeschafft und alte bestehende Programme neu oder umgeschrieben werden, damit sie auf neueren Windows-Versionen weiterhin funktionieren.
Eines der drastischsten Beispiele für die Beharrenden ist etwa die chinesische Regierung, die ihren Behörden angeordnet hat, XP trotz aller Bedenken vorerst weiter zu nutzen. Damit einhergehend hat Lenovo, der inzwischen weltweit größte PC-Hersteller und bevorzugte Lieferant der meisten öffentlichen chinesischen Einrichtungen, angekündigt, seinen Großkunden einen eigenen erweiterten Support zu bieten.