Lukrativer Abschied von XP

Das Geschäft mit dem Toten

16. Mai 2014, 10:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Extended Support wird billiger

Während China also auf die Hilfe des Herstellers aus dem Reich der Mitte baut, setzen die meisten betroffenen westlichen Unternehmen und Behörden auf den kostenpflichtigen verlängerten Support durch Microsoft selbst. Der wird deutlich häufiger genutzt, als von Microsoft ursprünglich angenommen und spült damit zusätzliche Millionen in die Kassen. Microsoft verdient sogar so gut an diesen verlängerten Updates, dass man sich offenbar fast schon dafür schämt. Anders ist es kaum zu erklären, dass die Preise für den verlängerten Support jetzt freiwillig gesenkt wurden.

Aber auch andere verdienen gut an der Nachspielzeit. So freuen sich etwa die PC-Hersteller über den ersten Aufschwung beim Verkauf von Rechnern seit Jahren. Einer der Gründe dafür sind Investitionen bei Unternehmen, die in den nächsten Monaten noch nachgezogene Migrationen planen und dabei gleich ihre IT-Landschaft konsolidieren.

Immer mehr Unternehmen wird bewusst, dass es hier nicht nur um XP selbst geht. Auch Drittanbieter wie Adobe entwickeln und erneuern ihre Anwendungen künftig nicht mehr für XP. So wird beispielsweise auch die neue Plattform der weit verbreiteten DATEV-Lösungen nicht mehr unter XP getestet. Wer allerdings aktuell eine Migration plant, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen: Die Preise für einige XP/Nachfolger sind in den letzten Wochen enorm gestiegen